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Bianchi verhindert Hülkenbergs Premiere

Ersatzteil kommt nicht rechtzeitig an: Durch einen Fahrfehler verhindert Testfahrer Jules Bianchi Nico Hülkenbergs Premiere als Stammfahrer

(Motorsport-Total.com) - Bereits 9:53 wurde der Testtag in Jerez unterbrochen, weil Force-India-Pilot Jules Bianchi sein Einsatzgerät im Kiesbett versenkte. Es war der erste Unfall der Saison 2012. In der Sito-Pons-Kurve verlor der Franzose die Kontrolle über den VJM05 und touchierte die Reifenstapel. Der Einschlag war nicht besonders hart. Dennoch wurde das Auto beschädigt und musste mit dem Abschleppwagen zur Box zurückgebracht werden.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Zum Zuschauen verdammt: Nico Hülkenberg hatte einen arbeitsfreien Tag

Dort erkannten die Ingenieure, dass ein Teil beschädigt wurde, welches man nicht vorrätig hatte. Ein Messgerät, welches an der Seite des Force India befestigt war, ging ebenfalls kaputt. Das benötigte Ersatzteil traf erst 17 Uhr am Flughafen ein. Damit kam Hülkenberg nicht zum Fahren, was ihn ärgerte: "Ich habe lange genug zugeschaut. Ich will jetzt endlich fahren." Anstatt Erfahrungen im Auto zu sammeln, vertrieb sich der Deutsche die Zeit mit Tennisspielen.

Sündenbock Bianchi war sein Missgeschick etwas peinlich. "Es war ein kleiner Fehler von mir", gesteht er. "Ich hatte etwas durchdrehende Reifen, als die Pneus kalt waren und kam auf den Dreck. Ich bin mit dem Hinterrad angeschlagen und hab das Auto ein bisschen beschädigt. Es tut mir sehr leid für das Team, weil sie durch einen kleinen Fehler sehr viel Zeit verloren haben."

Eine Analyse ergab, dass Bianchi bei 180 Kilometern pro Stunde in den Begrenzer kam und von der einsetzenden Leistung nach dem Hochschalten überrascht wurde. Von da an war er chancenlos und rutschte in Richtung Reifenstapel. "Man hat bei einem neuen Auto nicht alle Ersatzteile, die man braucht", schildert 'BBC'-Experte Gary Anderson und kritisiert den Fehler des Force-India-Testfahrers: "Das sollte einem Fahrer bewusst sein, besonders wenn er sich auf einer Out-Lap befindet."

"Es ist ein bisschen frustrierend, dass wir Zeit auf der Strecke verloren haben", bedauert Andrew Green. "Doch wir tragen es mit Fassung, weil wir zwei produktive Tage hatten und viele Kilometer abspulen konnten. Die Beschädigung des Autos war nicht so stark, doch der Mangel an Ersatzteilen hatte zur Folge, dass wir am Nachmittag nicht wieder auf die Strecke gehen konnten."

Jules Bianchi

Force-India-Tester Jules Bianchi wurde nach seinem Fehler stark kritisiert Zoom

"Das Auto wird morgen fertig sein, wenn Nico sein Testprogramm aufnimmt. Wir werden mit den Aero-Tests weitermachen, die wir am Morgen begonnen hatten und das Maximum aus den Reifen herausholen, die wir heute gespart haben", so der Technische Direktor von Force India.