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  • 12.11.2011 19:24

  • von Dieter Rencken & Fabian Hust

Sutil: "Jeder Versuch wurde schwieriger"

Der Force-India-Pilot über sein Qualifying, in dem er dem Rennen zu Liebe eine Startposition an Michael Schumacher opferte

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil erlebte am Samstag in Abu Dhabi ein solides Qualifying, in dem er mit dem neunten Rang fast das Maximale aus seinem Paket herausholen konnte: "Das war einmal mehr ein ziemlich gutes Qualifying", zeigte sich der Rennfahrer aus Gräfelfing zufrieden. "Der erste und der zweite Durchgang sind sehr gut gelaufen."

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil ist klar, dass er für das Rennen eine Startposition geopfert hat

Ganz einfach war das Zeitenfahren in die Dämmerung von Abu Dhabi hinein jedoch nicht: "Für uns war es ziemlich schwierig, weil die Asphalttemperatur zurückging. Wir hatten aus diesem Grund ziemlich große Probleme, die Reifen aufzuwärmen, besonders die vorderen. Jeder Versuch wurde aus diesem Grund schwieriger."

Im dritten Qualifying-Teil stand der Deutsche wie so oft in dieser Saison zunächst untätig an der Box, entschied sich dann jedoch dazu, zumindest eine gezeitete Runde zu fahren: "Im dritten Qualifying-Durchgang bin ich lediglich einen Versuch gefahren, das hätte natürlich besser laufen können, deswegen verlor ich wohl auf Michael Schumacher."

"Wir sind bei unserem Versuch einen Kompromiss eingegangen, da wir tatsächlich abwarteten, was Mercedes macht. Wir dachten, dass sie an der Box bleiben würden, also fuhren wir lediglich eine schnelle Runde. Ich hätte jedoch zwei oder drei Runden gebraucht, um das Maximum aus den Reifen herauszuholen. Diese Runde reichte einfach nicht aus, um mir Michael zu schnappen."

"Aber schlussendlich stehen wir dort, wo wir stehen wollten, und wo wir in Bezug auf die Geschwindigkeit auch hingehören. Morgen wird es natürlich schwierig, im Rennen gegen Mercedes zu fahren. Aber wir haben zu den hinteren Autos von Sauber und Toro Rosso einen komfortablen Vorsprung, sie sehen einen Tick langsamer aus als wir. Aber heute bin ich mit der geleisteten Arbeit zufrieden. Im Hinblick auf den morgigen Tag bin ich ganz zuversichtlich."

Dem Force-India-Pilot ist bewusst, dass er mit einer oder zwei zusätzlichen fliegenden Runden vielleicht an Schumacher vorbei gegangen wäre: "Man versucht immer, sein Bestes zu geben, egal, welches Haftungsniveau man hat. Natürlich hätten wir gewusst, dass wir mit zwei weiteren Runden hätten schneller fahren können. Aber auf der anderen Seite stehen uns nun auf den Reifen morgen diese zwei zusätzlichen Runden zur Verfügung. Das ist schon ein großer Vorteil. Lasst uns einmal sehen, für welche Strategie wir uns entscheiden."

"Wir sind clever genug um zu wissen, auf welche Teams wir uns fokussieren müssen. Wir wissen, dass dies Mercedes, Toro Rosso und Sauber sind. In den Rennen ist Sauber immer gut für eine Überraschung. Toro Rosso scheint hier etwas zurückzuliegen. Zumindest im Moment, im Rennen kann dies anders sein. Sie verfügen über eine gute Höchstgeschwindigkeit, ohne DRS sehen sie auf dem Geraden sehr stark aus. Ich hoffe, dass unsere generelle Geschwindigkeit ausreicht, um vor ihnen zu liegen."

Die Abnutzung der Reifen stellt in Abu Dhabi kein Problem dar, aus diesem Grund sieht Adrian Sutil im Rennen zwei logische Strategie-Alternativen: "Es werden wohl zwei Stopps, vielleicht ist auch nur einer möglich. Ich gehe davon aus, dass wir verschiedene Strategien sehen werden."

In der Konstrukteursmeisterschaft hat Renault im Moment 21 Zähler Vorsprung auf Force-India - dieser fünfte Rang ist also schwer zu knacken: "Es ist alles möglich. Wenn vorn einer ausfällt und man deshalb Punkte erbt, dann ist es natürlich möglich, mit beiden Autos eine Menge Punkte zu holen. Aber es ist natürlich sehr schwierig, 21 Punkte in zwei Rennen aufzuholen, da muss man schon realistisch bleiben. Aber wir machen Druck, schauen immer noch nach vorne. Ich bin maximal motiviert."

Die beiden Mercedes, die im Rennen direkt vor Sutil starten, scheinen eher außer Reichweite zu sein: "Wir sind etwas näher als für gewöhnlich an Mercedes dran. Aber insbesondere Nico Rosberg ist definitiv schneller, wir liegen im Qualifying um eine halbe Sekunde zurück. Lasst uns abwarten, wie es im Rennen läuft, hoffentlich liegen wir da nicht allzu weit zurück."