Kalender 2012: Gespräche anberaumt

Die Formel-1-Teamchefs diskutierten in dieser Woche erneut über den geplanten Kalender für 2012 und ziehen für die Zukunft Terminrochaden in Betracht

(Motorsport-Total.com) - Der geplante Kalender für die Formel-1-Saison 2012 sorgt weiter für Gesprächsstoff. Derzeit gibt es unter den 20 angesetzten Grands Prix nicht weniger als drei, hinter denen noch Fragezeichen stehen. Gefährdet ist eine planmäßige Austragung des Rennens im kommenden Jahr sowohl in Bahrain (22. April) als auch in Südkorea (14. Oktober) und den USA (18. November).

Titel-Bild zur News: Grand Prix von Südkorea 2011

Südkorea wackelt für die Saison 2012 ebenso wie Bahrain und die USA

Während im Golfstaat Bahrain die politisch nach wie vor instabile Lage für Skepsis hinsichtlich des vorgesehenen Termins sorgt, plagen die Veranstalter in Südkorea finanzielle Sorgen. In Austin, wo im kommenden Jahr der erste Grand Prix der USA seit der Saison 2007 (Indianapolis) stattfinden soll, gibt es ebenfalls Zweifel, was die Einhaltung des Zeitplans betrifft. Zwar schreiten die Bauarbeiten am Circuit of the Americas planmäßig voran, doch der Veranstalter schlägt sich offenbar auch dort mit finanziellen Sorgen herum.

¿pbvin|512|4216||0|1pb¿Im Rahmen eines Meetings der Formel-1-Kommission am Donnerstag dieser Woche in Genf soll der Kalender für 2012 daher erneut hinterfragt werden. Während Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone im Fall von Austin noch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf sieht, könnten Bahrain oder Südkorea kurzfristig aus dem Kalender gestrichen werden. In beiden Fällen gilt Istanbul als Favorit hinsichtlich eines Ausweichorts. In der Bosporus-Metropole fand bis einschließlich der laufenden Saison sieben Mal der Grand Prix der Türkei statt. Für die Saison 2012 wurde das Rennen jedoch nicht mehr berücksichtigt.

Hinsichtlich der Bemühungen, ob er gewillt ist, die Rennen in Bahrain und Südkorea auch 2012 im Kalender zu haben, antwortet Ecclestone gegenüber 'Autosport' zwar mit "Ja, absolut", fügt aber gleichzeitig hinzu: "Wir müssen abwarten." Bezugnehmend auf die Schwierigkeiten in Austin gibt der Formel-1-Zampano zu Protokoll: "Ich glaube nicht, dass sie in irgendeiner Form Probleme haben, was den Streckenbau angeht." "Für mich sieht es so aus, als gäbe es innerhalb des Unternehmens Unstimmigkeiten", sagt Ecclestone und spielt damit auf das Projekt von Tavo Hellmund an, das sein Geld teilweise aus Subventionen des US-Bundesstaates Texas bezieht.

Gegenwärtig macht sich der 81-Jährige um Austin - auch dank der Vertragsunterzeichnung in New Jersey für die Saison 2013 - noch keine allzu großen Sorgen. "Wenn man mich vor einem Monat gefragt hätte, ob der Grand Prix von Indien stattfinden wird, hätte ich mit 'Ich weiß es nicht' geantwortet. Einen Monat vor dem geplanten Termin kann ich sicher mehr sagen. Wir können dort im nächsten Jahr oder auch erst ein Jahr später fahren. Wir reden hier nicht vom Ende der Welt."

Künftig mehr Grands Prix im Wechsel?

Darüber hinaus beschäftigt die Teamchefs die Frage, wie man auch in Zukunft auf attraktiven Strecken Station machen könnte, ohne das im Concorde-Abkommen verankerte Limit von 20 Grands Prix pro Saison zu überschreiten. In Form von Weehawken im US-Bundesstaat New Jersey (2013) sowie Sotschi in Russland (2014) kommen in naher Zukunft zwei weitere neue Austragungsorte hinzu. Darüber hinaus würde speziell Renault-Teamchef Eric Boullier eine Rückkehr des Grands Prix von Frankreich begrüßen.

"Wir denken darüber nach, den Grand Prix im jährlichen Wechsel mit einem anderen auszutragen, sodass die Anzahl der Rennen nicht beeinträchtigt wird", sagt Boullier im Hinblick auf ein Rennen in Frankreich und spielt damit auf eine mögliche jährliche Terminrochade mit Spa-Francorchamps an.

"Ich bin der Meinung, einige Grands Prix in Europa wären mit einem Termin alle zwei Jahre besser beraten als mit einem jährlichen. Ein regelmäßiger Tausch wäre daher eine gute Möglichkeit, verschiedene Standorte innerhalb Europas im Kalender zu behalten", so Boullier. Der Austragungsort des Großen Preises von Deutschland wechselt bereits seit der Saison 2008 alljährlich zwischen dem Nürburgring und dem Hockenheimring. Andere Rennen wie jene in Frankreich und Belgien könnten diesem Beispiel folgen.