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Gonzalez: "Formel 1 fiel mir leichter als GP2"

Rodolfo Gonzalez fühlte sich bei seinem Test im Lotus auf Anhieb pudelwohl - Fortsetzung der GP2-Karriere nur in einem Spitzenteam

(Motorsport-Total.com) - Mit 87 Runden war Rodolfo Gonzalez am ersten Tag der Young-Driver-Days einer der fleißigsten Fahrer. Für den Venezolaner war es bereits der zweite Test für Lotus, schon 2010 saß er in Abu Dhabi am Steuer des grünen Renners. Daher konnte er gestern ohne lange Eingewöhnung in das Testprogramm starten. "Es war viel besser als im vergangenen Jahr", sagt Gonzalez gegenüber 'Autosport'. "Ich war mit der Bedienung des Autos gut vertraut, daher konnte ich mich von Anfang an aufs Fahren konzentrieren."

Titel-Bild zur News: Rodolfo Gonzalez

Rodolfo Gonzales träumt nach wie vor von einem Aufstieg in die Formel 1

Auch die Umstellung auf das leistungsstärkerer Formel-1-Fahrzeug war für den 25-Jährigen kein Problem: "Mich an das Auto zu gewöhnen fiel mir leichter als in der GP2. Ich hatte schnell alles im Griff und war im Laufe des Tages in der Lage, meinen Fahrstil entsprechend anzupassen." Dabei war seine Vorbereitung auf den Test alles andere als optimal. "Ich habe seit eineinhalb Monaten nicht mehr im Rennauto gesessen, habe keine Zeit im Simulator verbracht und bin vorher nicht einmal um die Strecke gegangen", berichtet Gonzalez. "Daher war ich überrascht, dass ich schon nach ein paar Runden richtig schnell fahren konnte."

Die Zeiten des Venezolaners konnten sich durchaus sehen lassen. Mit einer Bestzeit von 1:44.022 Minuten lag er vor Stefano Coletti, der bei Toro Rosso sicherlich im schnelleren Auto saß und in der diesjährigen GP2-Saison seinen Teamkollegen Gonzalez klar im Griff hatte. Auch im Vergleich mit den Lotus-Stammfahrern schneidet der Südamerikaner gut ab, Jarno Trulli war in der Qualifikation am Samstag nur knapp zwei Zehntelsekunden schneller. Allerdings fuhr Gonzalez seine schnellste Runde auf der superweichen Reifenmischung, während beim Grand Prix nur die weichen Reifen zum Einsatz kamen.

Trotz der überzeugenden Leistung beim Young-Driver-Test glaubt Gonzalez nicht an einen kurzfristigen Aufstieg in die Königsklasse: "Ich würde gerne im nächsten Jahr Formel 1 fahren, aber das ist wohl kaum realistisch." Bleibt die Frage, wie es mit der Karriere des Venezolaners weitergeht. In der GP2 trat er bisher kaum in Erscheinung, seit 2008 konnte er in 55 Rennen ganze vier Meisterschaftspunkte sammeln.


Fotos: Young-Driver-Test in Abu Dhabi


Mangels Alternativen zieht Gonzalez dennoch eine weitere Saison in der Nachwuchsklasse in Betracht: "Es läuft wohl auf die GP2 hinaus, aber da ist noch nichts spruchreif." Allerdings stellte er klar, dass ein weiteres Jahr GP2 nur bei einem Spitzenteam sinnvoll wäre: "Wenn Du nicht in einem der drei besten Teams fahren kannst, nutzt das alles nichts. Du brauchst in der GP2 ein starkes Team mit einer starken Struktur." Eines der Teams, mit denen Gonzalez verhandelt, ist Air Asia - die Nachwuchsmannschaft von Lotus.