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Button leidet an übergewichtigem McLaren

Jenson Button hat einige Qualifying-Stallduelle verloren, weil er mit seinem McLaren über dem vorgeschriebenen Mindestgewicht gelegen ist

(Motorsport-Total.com) - Nach Punkten führt Jenson Button im McLaren-Stallduell gegen Lewis Hamilton mit 240:202, doch nach gewonnenen Qualifyings steht es 5:12 gegen den WM-Zweiten. Das hängt einerseits mit Hamiltons bekannter Stärke auf eine schnelle Runde zusammen, ebenso wie mit Buttons Konzentration auf die Rennabstimmung, aber es scheint noch einen Grund dafür zu geben.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button lag dieses Jahr einige Male über dem Mindestgewicht

"Ein paar Mal war das Auto dieses Jahr über dem Mindestgewicht, also war ich ein paar Kilo schwerer. Das war genug, um einen Unterschied zu machen", erklärt Button im Interview mit 'Autosport'. "Es hat zwei Rennen gegeben, wo ich hundertprozentig langsamer war, weil ich zwei oder drei Kilo über dem Mindestgewicht war. Das macht sich immerhin mit einer Zehntelsekunde bemerkbar. Aber wir haben das jetzt im Griff."

Ein Formel-1-Auto muss inklusive Fahrer mindestens 640 Kilogramm wiegen. Die meisten Teams liegen unter dieser Marke und erreichen das vorgeschriebene Mindestgewicht durch die Verteilung von Ballast. Der McLaren scheint aber relativ schwer zu sein, und weil Button um das eine oder andere Kilogramm mehr auf die Waage bringt als sein Teamkollege, war er in einigen Fällen benachteiligt. Faustregel: Zehn Kilogramm kosten drei bis vier Zehntelsekunden.

¿pbvin|512|4233||0|1pb¿Button macht aber gar keinen Hehl daraus, dass er Hamilton auf die schnelle Einzelrunde nicht immer das Wasser reichen kann: "Lewis ist im Qualifying sehr schnell. Das war er schon immer und wird er auch immer sein", räumt der siebenfache Polesetter, zuletzt in Monte Carlo 2009, ein. "Aber was du am Sonntagnachmittag anstellst, ist viel wichtiger als das, was du am Samstagnachmittag machst." Denn für die Pole-Position gibt es in der Formel 1 bekanntlich keine Punkte.

Eines der Geheimnisse für Buttons derzeitige Topform ist sicher, dass die rasch verschleißenden Pirelli-Reifen seinem Fahrstil entgegenkommen: "Ich kann gut mit den Reifen umgehen", räumt er ein, "aber es gibt auch Strecken, auf denen ich schlecht bin. Südkorea war nicht besonders gut. Wenn eine Strecke viel Traktion erfordert, schone ich die Reifen auch nicht besser als andere, aber wenn es schnelle Kurven gibt, wie zum Beispiel in Suzuka, dann bin ich da ziemlich gut."

¿pbvin|512|4228||0|1pb¿Vielleicht auch, weil er stilistisch eher ein Unter- als ein Übersteuerer ist: "Unser Auto hat viel bessere Heckstabilität, speziell am Kurveneingang", analysiert der 31-Jährige. "Ich mag es, wenn ich das Vertrauen habe, eine Kurve attackieren zu können. Das liegt mir besser, aber es sind nicht nur die Reifen, sondern es ist auch das Auto. Wir arbeiten noch daran, es in die Richtung zu entwickeln, die ich mag, indem wir das Heck noch stabiler gestalten."

Hamilton kann mit einem unruhigen Heck hingegen wesentlich besser umgehen, auch wenn Button sagt: "Lewis und ich sind in Sachen Setup ganz ähnlich. Es gibt ein paar Dinge, die wir anders machen, aber es funktioniert für viele verschiedene Fahrstile. Vielleicht ist Lewis am Kurveneingang ein bisschen aggressiver, aber mein Auto wird für ihn immer funktionieren und sein Auto wird für mich auch fast immer funktionieren."