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Gribkowsky-Prozess: BayernLB war mit Verkauf zufrieden

Laut Aussage eines Zeugen hat Gerhard Gribkowsky die Formel-1-Anteile der Bayerischen Landesbank 2005 nicht unter Wert verkauft

(Motorsport-Total.com) - In München hat diese Woche der Prozess gegen den ehemaligen Risikovorstand der Bayerischen Landesbank (BayernLB), Gerhard Gribkowsky, begonnen. Gribkowsky wird von der Staatsanwaltschaft Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung in Zusammenhang mit dem Verkauf von Formel-1-Anteilen von der BayernLB an die Investmentgesellschaft CVC Capital Partners vorgeworfen.

Titel-Bild zur News: Gerhard Gribkowsky und Bernie Ecclestone

Gerhard Gribkowsky (links) wird derzeit in München der Prozess gemacht

Ein Verdacht war in der Vergangenheit, dass Bernie Ecclestone Gribkowsky bestochen haben könnte, um den Preis der Formel-1-Anteile im Interesse von CVC (und gegen die Interessen der BayernLB) zu drücken. Doch das scheint nicht der Fall gewesen zu sein: Die BayernLB habe sogar "erheblich mehr als erhofft" kassiert, sagte der ehemalige BayernLB-Vorstand Dieter Burgmer heute in München laut 'Bloomberg' aus.

"Der Vorstand der BayernLB stufte den Nettoerlös aus dem Verkauf der Formel-1-Anteile an CVC als sehr attraktiv ein", erinnert sich Burgmer an den Deal, der Ende 2005 über die Bühne gegangen ist. CVC bezahlte damals für den 48-Prozent-Anteil der BayernLB am Formel-1-Imperium 837 Millionen US-Dollar (nach heutigem Kurs 596 Millionen Euro).

Von etwaigen Bonuszahlungen oder Kickbacks an Gribkowsky habe die BayernLB damals nichts gewusst, versichert Burgmer. Er wisse auch nicht, ob Gribkowsky darum gebeten habe. Zumindest diese Frage scheint geklärt, denn der Richter hat nun einen Brief präsentiert, in dem Gribkowsky BayernLB-Geschäftsführer Werner Schmidt um ein bis eineinhalb Prozent Provision bittet.

Fortsetzung folgt.