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  • 11.09.2011 12:48

  • von Fabian Hust

Pirelli: Die Sturz-Saga ist beendet

Reifenhersteller Pirelli ist zufrieden über den Ausgang der Sturz-Saga und zuversichtlich, dass das Thema nicht noch einmal aufkochen wird

(Motorsport-Total.com) - Einige Teams, darunter Red Bull und McLaren-Mercedes, hatten sich beim Großen Preis von Belgien für eine aggressive Einstellung des Sturzes entschieden, mit der Pirelli nicht kalkuliert hatte. Dadurch zeigten die Reifen Blasenbildung. Die drohende Überhitzung der Gummis stellte nicht nur ein Sicherheitsproblem dar, sie sorgte auch für Negativschlagzeilen, die mit dem Namen des italienischen Reifenherstellers verbunden waren.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery gibt sich wieder cool: Die Reifen können nicht mehr überhitzen

Kein Wunder, dass Pirelli den Automobilweltverband FIA bat, den Teams einen maximalen Sturz vorzuschreiben. Diese schritt vor dem Großen Preis von Italien in Monza auch prompt zur Tat und begründete diesen Schritt mit dem im Reglement verankerten Recht, kurzfristig Veränderungen an diesem vornehmen zu dürfen, sollte es sich um ein sicherheitsrelevantes Thema handeln. Nun darf kein Team mehr den maximalen Sturz überschreiten, ansonsten erfolgt unweigerlich der Ausschluss.

"Eine unsere Sorgen war es gewesen, dass wir vielleicht ein wenig zu vorsichtig waren", gibt Pirelli Motorsport-Direktor Paul Hembery gegenüber 'Autosport' zu. "Manchmal haben die Leute ihre Autos in gewisser Weise entwickelt, sodass an einem anderen Teil des Reifens Probleme auftreten könnten."

Aus diesem Grund wollte man zunächst einmal das Verhalten der Reifen am Freitag studieren, sich ein Gesamtbild verschaffen: "Schlussendlich glauben wir daran, dass wir das richtige Niveau vorgegeben haben, auch wenn wir im Heckbereich vielleicht etwas zu gutmütig waren."

Nun fühlt sich Pirelli wieder auf der sicheren Seite, zumal die Blasenbildung in Belgien eine Ausnahme gewesen sei: "Wir hatten zuvor keinerlei Probleme, und wenn wir in Spa zuvor im Trockenen gefahren wären, dann hätten wir hier vielleicht gar nicht darum gebeten. Wir waren in eine Situation geraten, die das Leben aller schwieriger gestaltete, als dies notwendig ist."

Positives gab es bei Pirelli vom Verhalten des weicheren Reifens in Monza zu vermelden, der mit 15 Runden länger hält als prognostiziert: "Es gibt jedoch zwischen den Teams ein paar Unterschiede, und einige Teams könnten etwas mehr aus ihnen herausholen wenn sie mit weniger Benzin an Bord fahren. Die Strategie wird also interessant sein."

Der Brite rechnet damit, dass die meisten Teams am Nachmittag auf zwei Stopps setzen. Denkbar sei es, dass einige Teams am Ende des Rennens mit einem leichten Auto auf einen frischen Satz weicher Reifen setzen, ähnlich wie Mark Webber in Spa: "Da schnitt er regelrecht durch das Feld. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wieder etwas Ähnliches machen möchten."