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  • 11.09.2011 19:00

  • von Fabian Hust

Ferrari zufrieden: Mehr war nicht realistisch

Dank eines erstklassigen Starts ging Fernando Alonso in Monza sogar kurzzeitig in Führung, belegte schlussendlich den dritten Rang

(Motorsport-Total.com) - Mit einem erstklassigen Start übernahm Fernando Alonso sehr zur Begeisterung der Tifosi beim Großen Preis von Italien in Monza kurzzeitig die Führung. Schlussendlich musste sich der Spanier jedoch mit dem dritten Rang zufrieden geben. Teamkollege Felipe Massa war in eine Kollision mit Mark Webber verwickelt, der ihn zurückwarf. Schlussendlich wurde der Brasilianer Sechster.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist auch mit dem dritten Rang beim Ferrari-Heimrennen zufrieden

"Es ist immer sehr aufregend, im Ferrari-Rennanzug auf dieses magische Podium zurückzukehren", so Alonso. "Ich hatte gestern gesagt, dass ein Platz auf dem Podium in Greifweite ist. Wir wussten, dass wir einen guten Start haben müssten, und den haben wir hinbekommen, teilweise dank einer großartigen Vorbereitungsarbeit, die von den Ingenieuren während den vergangenen zwei Tagen erledigt wurde. Der Start war ein wirklich beeindruckender Moment, wie in Barcelona, auch wenn wir wussten, dass dies nicht unsere wahre Position war und wir früher oder später überholt werden würden."

"Es war jedoch dennoch sehr schön, unsere Fans während diesen Runden mit reduzierter Geschwindigkeit hinter dem Safety-Car jubeln zu sehen. Es gab nichts, was wir gegen Vettel tun konnten. Er war viel schneller als wir und hat mich locker überholt. Gegen die McLaren war die Situation besser. Auf den weichen Reifen konnten wir uns gut verteidigen, aber auf den Medium-Reifen haben sie immer noch einen beträchtlichen Vorteil. Meiner Meinung nach wäre ich weg vom Podium, hätte das Rennen noch ein paar weitere Runden gedauert."

"Gleichzeitig bin ich über dieses Ergebnis glücklich. Wir waren im Rennen besser als im Qualifying, aber dies war seit dem Start der Saison ein konstanter Faktor. Es wäre mit Sicherheit fantastisch gewesen, nach 2010 wieder den Sieg zu holen, aber wir müssen cool und konzentriert bleiben, versuchen, Ziele zu erreichen, die innerhalb unserer Reichweite liegen. Heute haben wir genau das getan. Es stimmt, dass der Titel nun weg ist, aber es gibt immer noch eine großartige Motivation. Wir wollen Rennen gewinnen und versuchen, die Position in der Fahrermeisterschaft zu verteidigen, die ich gerade erreicht habe."

"Ich kann über diesen sechsten Platz nur enttäuscht sein", so Massa. "Denn heute hätte ich definitiv um einen Platz auf dem Podium kämpfen können. Unglücklicherweise hat mich der durch Webber verursachte Zwischenfall zu viel Zeit gekostet, und ich fiel auf den zehnten Platz zurück. Dies bedeutete, dass ich so viele Fahrer überholen musste, um zu versuchen, wieder auf die Führenden aufzuholen. Aber dann war es sowieso schon zu spät."

"Die Kollision mit Webber hat keinerlei Schaden verursacht. Er traf meine Räder, und dies zwang mich in einen Dreher, als wir in der zweiten Kurve waren. Er bremste etwas spät, nahm die innere Linie, ging nach außen, er wäre niemals vorbeigekommen."

"Ich bin wirklich enttäuscht, denn das Auto war in Bezug auf die Geschwindigkeit heute nicht schlecht, und selbst als wir mit den Medium-Reifen auf dem letzten Abschnitt des Rennens fuhren, waren wir ordentlich schnell und die Abnutzung war ziemlich gering. Nun hoffen wir in den letzten sechs Rennen der Saison auf etwas mehr Glück."

"Um ehrlich zu sein, dieses Ergebnis war das Beste, das wir uns angesichts unserer aktuellen technischen Situation erhoffen konnten", so Teamchef Stefano Domenicali. "Die Tatsache, dass Fernando in der Fahrermeisterschaft Zweiter ist, ist unglaublich, und ich denke, dass dies das Holz, aus dem unser Fahrer geschnitzt ist, hervorhebt. Einmal mehr hat er heute eine majestätische Leistung gezeigt, hat entweder attackiert, so wie er das am Start gemacht hat, oder verteidigte sich, so wie in der Schlussphase."

"Auch Felipe war gut unterwegs, und ich bin mir sicher, dass er direkt im Kampf hinter Vettel gewesen wäre, wäre er von Webber nicht in einen Dreher gezwungen worden. Dennoch hat er ein gutes Rennen abgeliefert."

"Es ist klar, dass es Ferrari immer zum Ziel haben muss, Siege zu holen, und ein dritter Platz ist und sollte nicht etwas sein, das einen begeistert. Aber das Team arbeitete gut, blieb gelassen und konzentriert. Und Schritt für Schritt verbessert sich die Situation."

"Unser Ziel für den letzten Teil der Saison bleibt dasselbe: Wir werden versuchen, Rennen zu gewinnen, und wir geben immer unser Bestes. Das sind wir uns selbst und unseren Fans schuldig, die heute einmal mehr sehr beeindruckend waren. Ich bin mir sicher, dass Fernando auf dem Podium Gänsehaut verspürt hat. Es ist etwas Spezielles, dort in einem roten Anzug zu stehen."

"Wir hatten ein sehr enges Rennen erwartet", so Chefingenieur Pat Fry. "Diese 23 Punkte sind mehr oder weniger das, was wir aufgrund unseres Potenzials auf dieser Strecke erwarten konnten. Während des Wochenendes arbeiteten wir viel an der Verbesserung der Leistung des Autos, und das Ergebnis konnten wir sehen, bedenkt man, wo wir Freitagmorgen begonnen hatten."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Italien, Sonntag


"Die Fahrer waren großartig, haben immer das Maximum aus dem Auto geholt. Auch die Jungs waren bei den Boxenstopps makellos. Aus dem Standpunkt der Strategie war es ein relativ einfaches Rennen angesichts der Tatsache, wie sich die Anfangsphase des Rennens entwickelte. Wir versuchten zu schauen, was unsere Hauptgegner tun."

"Wir wussten, dass der Leistungsunterschied auf dem Medium-Reifen größer sein würde als auf dem weichen, aber wir haben es dennoch geschafft, diese Podiumsplatzierung zu behalten, was vor dem Rennen unser realistisches Ziel war. Die Europa-Saison ist vorbei und der letzte Teil beginnt. Wir werden somit zwei Monate lang durch die Welt reisen. Wir werden unser Bestes geben, um ein paar Siege nachhause zu bringen."