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  • 26.06.2011 19:56

  • von Fabian Hust

Enttäuschung bei Renault: Wesentlich mehr erwartet

Dass von den Startpositionen neun und elf in Valencia für Renault lediglich der zehnte und 15. Rang heraussprang, ist für das Team eine Enttäuschung

(Motorsport-Total.com) - Für das Renault-Team verlief der Große Preis von Europa wenig erfreulich. Nick Heidfeld schaffte als Zehnter wenigstens den Sprung in die Punkte. Teamkollege Witali Petrow belegte am Ende des Rennens in Valencia Rang 15.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld sicherte sich und Renault einen WM-Punkt

"Heute haben uns unsere Starts ein wenig gekostet", so Heidfeld. "Ich verlor eine Position an Adrian Sutil und musste dann hart kämpfen, um nicht noch mehr zu verlieren."

"Ich bin mehr oder weniger dort ins Ziel gekommen, wo ich mich den Großteil des Rennens über befunden habe. Ich schaffte es, Sutil einmal zu überholen, aber dann nutzte er DRS und ging an mir vorbei. Unglücklicherweise war ich nicht in der Lage, ihn härter zu attackieren, um an ihm vorbei zu kommen."

"Wir haben nichtsdestotrotz einen weiteren Punkt für das Team geholt. Ich hatte jedoch nicht erwartet, dass ich hinter einem Force India und einem Toro Rosso ins Ziel komme. Das ganze Wochenende über haben wir viel Druck gemacht, aber es war einfach nicht möglich, die Geschwindigkeit aus dem Auto heraus zu holen, die wir auf dieser Strecke haben wollten."

"Wir werden optimistisch bleiben, denn Silverstone ist eine Strecke mit vielen Hochgeschwindigkeitskurven, und unser Auto zeigt unter diesen Bedingungen eine gute Leistung. Wir werden auch sehen, wie die neuen Regularien unser Auto beeinträchtigen. Ich denke jedoch, dass es eine positive Auswirkung für unser Team haben wird."

"Natürlich bin ich über das heutige Rennen enttäuscht", so Petrow. "Ich war sehr überrascht, dass die Reifen bei uns nicht sehr gut hielten, denn einige unserer Gegner waren in der Lage, mit zwei Stopps das Rennen zu bestreiten, wohingegen wir drei benötigten."

"Wir wissen, dass die Geschwindigkeit unseres Autos hier nicht fantastisch war, und das Rennen hat stark unterstrichen, dass wir Arbeit zu erledigen haben, denn wir sollten locker in den Top 10 ankommen."

"Der Zwischenfall mit Schumacher hat keinen Plattfuß verursacht. Er schien die Boxen sehr schnell zu verlassen, und er schien das Auto nicht abbremsen zu können, als er in die erste Kurve fuhr. Glücklicherweise sah ich ihn im Rückspiegel, aber es gab dennoch eine Berührung."

"Wir müssen uns nun hinsetzen und sorgfältig analysieren, wo und warum wir Geschwindigkeit verlieren, sodass wir in Silverstone ein besseres Rennen haben können."

"Angesichts dessen, wo wir uns qualifizierten, hatten wir vom heutigen Rennen deutlich mehr erwartet", so Teamchef Eric Boullier. "Die Positionen neun und elf in der Startaufstellung reichen aus, um ein wirklich konkurrenzfähiges Rennen ordentlich in die Punkte zu haben. Unglücklicherweise kam es nicht dazu, und wir waren nicht in der Lage, nach einem schwachen Start mit den Autos wieder ausreichend Plätze gutzumachen."

"Dennoch haben wir mit Nick einen weiteren Punkt geholt, was uns auf dem vierten Rang in der Konstrukteursmeisterschaft und vor Mercedes hält. Wir müssen nach diesem Rennen verstehen, warum wir die Lücke auf die Autos vor uns nicht schließen konnten. Wir wissen, dass unser Auto schnell ist, und es ist wichtig anzuschauen, warum wir damit zu kämpfen hatten, diese Geschwindigkeit heute herauszuholen."

"Das war von unseren beiden Autos ein schwaches Rennen", so Chefingenieur Alan Permane. "Wir hatten einfach nicht ausreichend Geschwindigkeit, um besser abzuschneiden. Wir litten an hoher Abnutzung der Reifen, welche eine Drei-Boxenstopp-Strategie erforderten, und es gab keine Möglichkeit, dass wir lediglich zwei Stopps durchführen. Die zusätzliche Zeit, die wir an den Boxen verbrachten, bedeutete, dass wir von einem Auto geschlagen wurden, das zwei Stopps durchführte und klarerweise an weniger starker Abnutzung der Reifen litt als wir."

"Nick verlor in der zweiten Kurve eine Position an Sutil, und war nicht in der Lage, sich diese Position zurückzuholen. Witali verlor wegen zu frühen Hochschaltens beim Start vier Plätze, und dies war dem Rest seines Rennens abträglich. Wir haben sicherlich auf Strecken mit langsamen Kurven zu kämpfen, wir hoffen aus diesem Grund, dass die Hochgeschwindigkeitskurven von Silverstone unsere Leistung verbessern."

"Dies war ein langes und hartes Rennen für uns hier", so Riccardo Penteado, Motoreningenieur. "Ich denke, dass alle angesichts unserer Startpositionen und des Potenzials des Autos bisher in dieser Saison auf mehr Punkte gehofft hatten."


Fotos: Renault, Großer Preis von Europa, Sonntag


"Die Temperaturen waren wie erwartet hoch, aber dies führte bei uns nicht zu Problemen. In Bezug auf den Benzinverbrauch waren wir gegen Ende ziemlich aggressiv, denn wir versuchten, Positionen gutzumachen. Aber leider war Nick nicht in der Lage, Sutil den neunten Platz wegzunehmen."

"Dieser Punkt ist jedoch wichtig, da wir in der Konstrukteursmeisterschaft vor Mercedes bleiben. Gegen Ende hatten wir bei Witali ein Wasserleck, aber sie schafften es, dies unter Kontrolle zu halten und es bis zum Ende des Rennens zu schaffen."

"Alles in allem war es ein herausforderndes Wochenende, denn die Einstellungen des Motors mussten zum ersten Mal zwischen dem Qualifying und dem Rennen identisch bleiben. Diesbezüglich leisteten wir gute Arbeit, sodass wir im Rennen die maximale Leistung hatten, ohne im Qualifying an Boden zu verlieren. Das ist von den Leuten an der Strecke und dem Team in der Fabrik eine gute Leistung."