Stewart fordert unbeschränkten DRS-Einsatz

Was Formel-1-Legende Jackie Stewart vom neuen Reglement hält und wie er die Leistungen von Michael Schumacher und Sebastian Vettel einschätzt

(Motorsport-Total.com) - So mancher Purist schüttelt angesichts des neuen Reglements in der Formel 1 den Kopf: Die von den Reifen und vom verstellbaren Heckflügel ermöglichten Überholmanöver wären so einfach, dass sie ihren Wert verloren haben, hört man immer wieder. Und der Fahrer sollte es aus eigener Kraft schaffen, einen Rivalen niederzuringen.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow, Jackie Stewart

Jackie Stewart (hier mit Petrow) stattete der Formel 1 einen Besuch ab

Doch ein Superstar der "guten, alten Zeit" sieht dies anders: Jackie Stewart. Die diesjährigen Rennen, die mit Spannung glänzen aber aufgrund der vielen Stopps auch für Verwirrung sorgen, hält der Schotte gegenüber 'auto motor und sport' für "gut für die Zuschauer, sowohl an der Strecke als auch am Fernseher." Auch den Vorwurf, die Rennen wären wegen KERS, DRS und der vielen Boxenstopps zu künstlich, lässt er "ganz und gar nicht" gelten.

"Wenn ein Fahrer die Reifen wechseln muss, dann muss er eben an die Box", meint der Weltmeister von 1967, 1969 und 1971. "Vielleicht halten die ja im Laufe der Saison etwas länger." Auch dem verstellbaren Heckflügel attestiert er enormes Potenzial: "Es könnte meiner Meinung nach vielleicht sogar besser sein, wenn man es den Piloten erlauben würde, den Flügel auch im Rennen ohne Einschränkung zu benutzen. Wann immer sie es wollen."

Für die deutschen Piloten gibt es hingegen Lob und Tadel. Stewart spricht Weltmeister Sebastian Vettel ein Kompliment aus: "Der ist wirklich fantastisch drauf. Er geht sehr gut mit der Situation um. Er ist sehr reif für einen Jungen in seinem Alter. Das ist wirklich toll." Anders die Lage bei Rekord-Weltmeister Michael Schumacher: "Er hat momentan ein Problem. Er bekommt es einfach nicht so hin, wie er will."

Angst, dass er damit seinen Ruf havarieren könnte, müsse Schumacher aber nicht mehr haben, meint Stewart: Ich denke, er hat seinem Ruf schon geschadet." Das liegt aber auch am Auto: "Er tut sich schwer. Das Auto verbessert sich zwar, aber so ein gutes Auto wie zu seinen Ferrari-Zeiten hatte er bisher nicht."