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  • 23.03.2011 18:00

Die wichtigsten Regeländerungen in der Übersicht

Neue Regeln, steigende Spannung: Regeländerungen sollen in der Formel 1 2011 für einen höheren Unterhaltungswert und noch mehr Spannung sorgen

(Motorsport-Total.com/SID) - Reifen: Pirelli ist ab der Saison 2011 für drei Jahre neuer Einheitsreifenpartner der Formel 1. Der italienische Hersteller löst den japanischen Konzern Bridgestone ab, der sich Ende der vergangenen Saison nach 13 Jahren zurückgezogen hatte. Pirelli bietet pro Grand Prix zwei verschiedene Reifenmischungen (weich und hart) an. Im Rennen muss jeder Pilot beide zur Verfügung stehenden Trockenreifentypen verwenden, es sei denn es kommen Regenreifen zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Verstellbarer Heckflügel

Der verstellbare Heckflügel gehört zu den einschneidendsten Regeländerungen

Aerodynamik: Ein verstellbarer Heckflügel soll das Überholen erleichtern. Beträgt der zeitliche Abstand zwischen zwei Autos am Messpunkt weniger als eine Sekunde, kann der hintere Fahrer mittels Knopfdruck die vordere Querplatte seines Heckflügels um 50 Millimeter anheben, um den Luftwiderstand zu verändern. Im Training und Qualifying darf dieser "Boost-Button" uneingeschränkt genutzt werden. Während des Rennens kann das System nicht in den ersten beiden Rennrunden sowie in den ersten zwei Runden nach einer Safety-Car-Phase eingesetzt werden. Dagegen wurden der verstellbare Frontflügel, der Doppeldiffusor und der F-Schacht abgeschafft.

KERS: Das Energierückgewinnungs-System KERS speichert während der Fahrt anfallende Bremsenergie in Batterien. Diese Energie kann der Fahrer dann per Knopfdruck aus dem Cockpit abrufen. In jeder Runde stehen den Piloten dadurch für maximal 6,7 Sekunden 82 zusätzliche PS zur Verfügung. Nach der Premiere im Jahr 2009 hatten die Teams im letzten Jahr freiwillig auf einen Einsatz der KER-Systeme verzichtet. 2011 soll mit Hilfe von KERS die Anzahl der Überholmanöver gesteigert werden.

¿pbvin|512|3533||0|1pb¿Getriebe: Im Zuge der allgemeinen Kostenreduzierung müssen die Getriebe in diesem Jahr fünf statt vier aufeinanderfolgende Rennen halten. Der erste unplanmäßige Getriebewechsel bleibt unbestraft. Jeder weitere Wechsel außerhalb des vorgegebenen Rahmens wird mit einer Versetzung um fünf Plätze nach hinten in der Startaufstellung bestraft.

Fahrzeuggewicht: Das Mindestgewicht des Fahrzeugs wurde wegen des zusätzlich Gewichts durch KERS von 620 auf 640 Kilogramm angehoben.

107-Prozent-Regel im Qualifying: Ist ein Fahrer im ersten Abschnitt des Qualifyings (Q1) bei seiner besten Runde langsamer als 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit, darf er nicht am Rennen teilnehmen. Unter bestimmten Voraussetzungen sind Ausnahmen von dieser Regeln möglich. Die 107-Prozent-Regel wurde erstmals seit 2002 wieder in das Sportliche Reglement aufgenommen.


Fotos: Großer Preis von Australien, Pre-Events


"Sperrstunde" für Teammitglieder: Die Zeiten für Arbeiten an den Fahrzeugen wurden eingeschränkt. Mechaniker und Ingenieure, die direkt am Auto arbeiten, dürfen die Strecke während zwei sechsstündiger Zeiträume vor dem ersten und dritten Training nicht mehr betreten. Im Verlauf der Saison stehen jedem Team vier Ausnahmen von dieser Regelung zu.

Teamorder: Das umstrittene Verbot der Teamorder wurde aus dem sportlichen Regelwerk gestrichen. Allerdings wissen alle Teams, dass "Handlungen, die den Sport in Verruf bringen könnten", weiterhin unter Berufung auf den Internationalen Sportkodex bestraft werden können.

Strafen: Die Rennkommissare haben zukünftig mehr Möglichkeiten, Regelverstöße zu bestrafen. Bislang standen ihnen nach Zwischenfällen lediglich drei Strafen zur Verfügung: die Durchfahrstrafe (Drive-Through-Penalty), die Zehn-Sekunden-Zeitstrafe oder eine Zurückversetzung in der Startaufstellung beim nächsten Rennen. Der neue Strafenkatalog der Rennkommissare wurde um Zeitstrafen, Ausschluss aus der Rennwertung und ein Startverbot für das nächste Rennen erweitert.