Austin plant neue Steuerzone für die Formel 1

In Austin will man auf der Suche nach finanziellen Mitteln für die von der Formel 1 benötigten Infrastruktur eine neue Steuerzone einrichten

(Motorsport-Total.com) - Auf der Suche nach finanziellen Mitteln, um die notwendige Infrastruktur rund um die geplante Formel-1-Strecke in der Nähe der texanischen Hauptstadt Austin errichten zu können, gehen die lokalen Behörden neue Wege. Genauer gesagt soll eine sogenannte Tax-Increment-Reinvestment-Zone (Steuerzuwachs-Reinvestitions-Zone) erschaffen werden.

Titel-Bild zur News: Austin

Der erste US-Grand-Prix in Austin soll nächstes Jahr stattfinden

Dabei handelt es sich um ein in den USA durchaus gängiges Steuermodell, das auf der Annahme basiert, dass der infrastrukturelle Wert einer Region durch öffentliche Investitionen steigt. Das führt dazu, dass die betroffenen Immobilien aufgewertet werden und die Steuereinnahmen in Zukunft steigen müssten. Von diesem zu erwartenden Gewinn schneiden sich die Behörden vorab ein Scheibchen ab, um die Infrastrukturmaßnahmen finanzieren zu können.

Betroffen wäre der Bezirk Travis, der dafür nicht einmal die Zustimmung der Wähler einholen müsste. Richard Suttle, Anwalt von Veranstalter Full Throttle Productions um Grand-Prix-Initiator Tavo Hellmund, hält dieses Modell für eine "großartige" Idee. Bezirksrichter Sam Biscoe stimmt im 'Statesman' zu: "Tax-Increment-Reinvestment ermöglicht, in sehr kurzer Zeit einen relativ großen Geldbetrag zu lukrieren."

Zudem zieht der Bezirk Travis die Möglichkeit in Betracht, wegen der Formel 1 eine zweiprozentige Hotelsteuer einzuführen. Das sorgt jedoch jetzt schon für Diskussionen, weil Hotels vom Bundesstaat Texas ohnehin schon mit sechs und von der Stadt Austin mit weiteren neun Prozent besteuert werden. Durchsetzen können die Behörden in Travis eine solche Hotelsteuer aber ohnehin erst nach einer positiven Bürgerbefragung.

Insgesamt kostet das Formel-1-Projekt in Austin 250 Millionen US-Dollar (umgerechnet gut 175 Millionen Euro), Infrastrukturmaßnahmen nicht eingerechnet. Das erste Problem beim Bau ist die das Areal eingrenzende Elroy-Road, die erweitert werden sollte. Das gilt auch für die FM 812. Aber: "Wir sind nicht überzeugt, dass diese Erweiterungen schon für das erste Rennen notwendig sind", winkt Suttle, der 2012 mit 120.000 Zuschauern rechnet, ab.

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