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  • 01.02.2011 10:52

  • von Mario Fritzsche & Dieter Rencken

Newey: "Die dritte Generation einer erfolgreichen Linie"

Adrian Newey über seine ungebrochene Motivation, die Herausforderungen der neuen Regeln und den Reiz der aktuellen Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Red Bull-Chefdesigner Adrian Newey verspürt auch nach sieben gewonnenen Konstrukteurstiteln, herausgefahren mit Fahrzeugen aus seiner Feder, nach wie vor den unbändigen Drang des Wettbewerbs: "Die Motivation, in der Formel 1 anzutreten und zu gewinnen ist groß wie eh und je", so Newey. "Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich die Arbeit in diesem Team sehr genieße. Die Atmosphäre bei Red Bull ist einfach großartig und wirkt sich motivierend auf mich aus."

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Adrian Newey (Technischer Direktor), Sebastian Vettel, Christian Horner (Teamchef)

Der Red Bull RB7 - das achte Weltmeisterauto aus der Feder Neweys?

Der RB7 ist laut Aussage Neweys wiederum eine Evolution des erfolgreichen Vorjahresmodells. "Obwohl sich der Wagen bedingt durch die neuen Regeln doch ziemlich vom letztjährigen Fahrzeug unterscheidet, so ist er von der Basis her gleichzeitig die dritte Generation einer erfolgreichen Fahrzeuglinie nach dem RB5 und dem RB6", so der Chefdesigner.

Mit dem RB7 schickt Red Bull in diesem Jahr erstmals einen Boliden mit KERS an den Start, nachdem der RB5 des Jahres 2009 zwar konzeptionell darauf ausgelegt war, das System letzten Endes aber nicht zum Einsatz kam. "Die Herausforderung in Bezug auf KERS besteht darin, es so zu verbauen, dass es die Aerodynamik so wenig wie möglich stört", erklärt Newey. Mit Blick auf den RB7 war dies eines der Hauptaufgabengebiete des Stardesigners in den zurückliegenden Monaten.

Das in diesem Jahr zum Einsatz kommende System baut wie bereits vor zwei Jahren wiederum auf der von Renault gestellten Basis auf. Der Unterschied zu 2009 besteht laut Newey darin, dass es diesmal wesentlich mehr Zeit zum Entwickeln gab, um neben dem Aerodynamikaspekt auch die Herausforderung des zusätzlichen Gewichts in den Griff zu bekommen.

Eine weitere Herausforderung sieht der Engländer in der Kompensation des durch Verbot des Doppeldiffusors verlorengegangenen Abtriebs. "Das ist ohne Frage eine Einschränkung im Vergleich zu beiden Vorjahren. Wir haben uns beim RB7 einige Detaillösungen einfallen lassen", so Newey vielsagend. Zum jetzigen Zeitpunkt sei allerdings noch schwer abschätzbar, inwieweit sich diese auch in der Praxis bewähren.


Fotos: Präsentation des Red Bull RB7


Vor diesem Hintergrund, aber auch um das Zusammenspiel des Wagens mit den neuen Pirelli-Reifen zu erörtern, ist das Team im Allgemeinen und Newey im Speziellen bereits sehr gespannt auf die ersten Testfahrten in dieser Woche. Der Konstrukteur des letztjährigen Weltmeisterautos sieht darin einen der reizvollen Aspekten der heutigen Grand-Prix-Szene: "Das ist es, was die Formel 1 so interessant und spannend macht. Durch die stetigen Änderungen kann es vorkommen, dass ein Team plötzlich mit einer genialen Lösung daherkommt und sich dadurch einen Vorteil verschafft."