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Überraschung: Force India beginnt Tests mit altem Auto

Force India präsentiert den VJM04 erst Mitte Februar in Jerez und setzt beim Testauftakt das alte Auto ein - Geschäftsführer Szafnauer über die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Force India tanzt beim Testauftakt am 1. Februar in Valencia aus der Reihe. Während Red Bull, McLaren, Renault, Sauber, Toro Rosso und Lotus bereits bestätigt haben, mit den neuen Boliden anzutreten, setzten die Inder auf eine andere Herangehensweise: Man beginnt die Tests mit dem Vorjahresauto VJM03.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Das Force-India-Team muss beim Teststart mit dem alten Auto vorlieb nehmen

"Wir haben unsere Pläne für den Start der Saison und für die Einführung des neuen Force India VJM04 sorgfältig betrachtet", erklärte Geschäftsführer Otmar Szafnauer gegenüber 'Reuters'. "Das Team wird an allen vier Tests vor der Saison teilnehmen. Wir werden den VJM03 beim ersten Test in Valencia einsetzten, bevor der VJM04 in Jerez in der Woche darauf sein Debüt geben wird." Der zweite Gemeinschaftstest findet von 11. bis 13. Februar statt.

Warum die Force-India-Strategie ungewöhnlich ist

Die Strategie überrascht etwas, denn durch den Wechsel von Bridgestone- auf Pirelli-Reifen durfte man davon ausgehen, dass die Teams versuchen, so viele Testkilometer wie möglich mit den neuen Gummis abzuspulen, um die neuen Autos daran anzupassen. Sogar Red-Bull-Designer Adrian Newey, der dafür bekannt ist, den Entwicklungszeitraum so weit wie möglich auszureizen, wird rechtzeitig zum Teststart mit dem neuen RB7 fertig sein.

Die Teams hatten nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi zwar bereits Gelegenheit, die Pirelli-Pneus auszuprobieren - vermutlich wird sich aber der 2011 eingesetzte Reifen deutlich von der auf dem Yas Marina Circuit verwendeten Spezifikation unterscheiden, weshalb die gewonnen Daten keine gute Entwicklungsbasis darstellen.

Szafnauer will länger entwickeln

Dennoch meint Szafnauer: "Wenn wir mit dem neuen Auto einen Test später starten, dann gibt uns das einige Wochen mehr Zeit im Windkanal. Dann sind wir am produktivsten, um die Teile für das neue Auto fertigzustellen. Man muss immer zwischen einem frühen Teststart und einem zusätzlichen Informationsgewinn für die Aerodynamikabteilung abwägen und wir glauben, dass es in Anbetracht unsere Größe und Ressourcen zu unserem Vorteil sein wird."

Mallyas Rennstall muss diese Saison erstmals komplett auf Technikchef James Key verzichten. Der Brite, der von Adrian Sutil als einer der entscheidenden Köpfe des Force-India-Aufstiegs der letzten Jahre bezeichnet wurde, wechselte während der vergangenen Saison zu Sauber. Seitdem konnte das Team nicht mehr an frühere Highlights anknüpfen.