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Rosberg: "Name Belastung, aber auch Vorteil"

Nico Rosberg hat es mit seinem berühmten Namen zum Werksfahrer bei Mercedes gebracht - Der Deutsche über das Verhältnis zu seinem Vater Keke

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren, aber auch noch aktuell tummelten sich diverse Söhne von Formel-1-Weltmeistern in den Nachwuchsklassen. Aus dieser Riege hat es praktisch nur Nico Rosberg an die Spitze der Königsklasse geschafft. Noch fehlt dem 25-Jährigen der erste Sieg, doch im Vergleich zu ungefähr gleichaltrigen WM-Sprösslingen ist er klar der Beste.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Keke Rosberg

Keke Rosberg hat Sohn Nico in der Anfangszeit viel geholfen

Der Aufstieg mit dem Namen Rosberg war dabei aber nicht immer förderlich, wie sich Nico erinnert. "Natürlich war es eine Belastung. Alle haben auf einen geguckt und wollten besser sein als der kleine Rosberg", sagt der Deutsche gegenüber der 'FAZ'. "Auf der anderen Seite war es eine große Hilfe. Wenn ein Frank Williams auf die Rangliste schaut und ganz oben steht 'Rosberg' und nicht 'Schmidt', dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er mich mit meinem Namen verpflichtet."#w1#

Die Eltern anderer Formel-1-Stars haben nicht den glamourösen Beruf wie Keke genossen. Der Vater von Sebastian Vettel ist Zimmermann, auch Michael Schumacher ist nicht unter reichen Bedingungen aufgewachsen. Das soziale Umfeld war hier natürlich ein anderes als bei Rosberg, der in Monaco in die Schule gegangen ist.

"Ich komme schon aus einer anderen Richtung als die meisten im Fahrerfeld, das merkt man ab und zu", ist sich Rosberg seiner Sonderstellung bewusst. "Ich habe vielleicht ein bisschen mehr Lebenserfahrung als andere und ich habe auch Glück gehabt mit meiner Schulausbildung. Durch den Lebensstil meiner Eltern, durch die viele Reiserei habe ich sehr viel mit auf den Weg bekommen. Dieses Glück hatten andere nicht immer. Aber letztlich ist es doch egal, wo wir herkommen, wir sitzen alle im Auto und wollen gewinnen."

¿pbvin|512|2950||0|1pb¿Seit einiger Zeit sieht man Rosberg sen., den Weltmeister von 1982, nicht mehr oft an den Boxen seines Sohnes. In seinem fünften Jahr in der Königsklasse hat sich Rosberg jun. geschäftlich von seinem Vater getrennt. Nico managt sich jetzt selbst: "Das war ein Prozess, und ich bin ihn ganz bewusst gegangen. Ich wollte nicht mehr nur erzählen, wie es ist, der Sohn von Keke Rosberg zu sein und erklären, wie er mir in meiner Karriere geholfen hat."

"Natürlich unterstützt er mich noch, aber ich bin froh, dass ich es mehr und mehr selbst in die Hand genommen habe. Mein Vater hat verstanden, dass mir das sehr wichtig ist. Deshalb nimmt er jetzt bei den Rennen auch ein bisschen Distanz ein", so der 25-Jährige.