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  • 01.06.2010 22:36

  • von Stefan Ziegler

Force India: "Wir sind ein bisschen enttäuscht"

Nach sieben Saisonrennen belegt Force India den sechsten Rang bei den Konstrukteuren, hatte sich für 2010 aber insgeheim etwas mehr ausgerechnet

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr konnte Force India nur sporadisch punkten, in diesem Jahr hat der Rennstall von Vijay Mallya bereits 32 WM-Zähler auf dem Konto. Dennoch ist das indisch-britische Team nach sieben Rennen zur Formel-1-Saison 2010 nicht restlos zufrieden - Platz fünf war vor dem Beginn des Rennjahres das erklärte Ziel. Entsprechend gemischt fällt die Zwischenbilanz der Teamleitung aus.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Sorgen bereitet Force India derzeit die Form von Stammfahrer Vitantonio Liuzzi

"Wir wollten diese fünfte Position", sagt Teammanager Andy Stevenson. "Vielleicht müssen wir nun etwas zurückrudern und uns auf Rang sechs einschießen. Wir werden aber möglichst hart arbeiten und weitere Entwicklungen an die Strecke bringen. In der Türkei hatten wir schon einige interessante Neuerungen dabei", meint der Brite und verweist damit auf die eigene F-Schacht-Kreation.#w1#

Beim Rennen am Bosporus war allerdings lediglich Vitantonio Liuzzi mit diesem Element unterwegs, sodass Force India noch einiges an Nachholbedarf hat: "In diesem Bereich werden wir nun weitere Forschungen anstellen, um diese Teile genau so zu entwickeln, damit sie uns zum Vorteil gereichen und genau so funktionieren, wie wir uns das vorstellen. Sie müssen auf jeden Fall zuverlässig sein."

Unabhängig davon macht Stevenson keinen Hehl aus seiner Stimmung: "Wir sind schon ein bisschen enttäuscht, denn eigentlich hatten wir gedacht, den fünften Platz halten zu können. Jetzt liegen wir auf Position sechs. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns zurücklehnen und verschnaufen können. Wir müssen nun noch härter arbeiten und versuchen, zurückzuschlagen", kündigt der Brite an.

"Wir müssen nun noch härter arbeiten und versuchen, zurückzuschlagen." Andy Stevenson

"Renault ist aber ungeheuer stark unterwegs und Petrov scheint sich prächtig zu entwickeln. Das ist schön zu sehen. In Kubica hat er einen richtig starken Teamkollegen. Von ihm kann er sicherlich einiges lernen", meint Stevenson im Hinblick auf die direkte Konkurrenz. Eine ähnliche Situation herrscht auch bei Force India, denn Liuzzi muss sich aktuell klar hinter Adrian Sutil anstellen.

Der Deutsche hat seinen einigen Rennen die Oberhand im Team - und Liuzzi scheinbar chronisch das Nachsehen. Zuletzt klagte der Italiener erneut über Schwierigkeiten mit den Hinterreifen. "Nach Monte Carlo dachten wir eigentlich, wieder auf dem rechten Wege zu sein", sagt Stevenson. "Diese Annahme hat sich aber als falsch erwiesen. Nun müssen wir schauen, wie wir weiter verfahren."

"Nach Monte Carlo dachten wir eigentlich, wieder auf dem rechten Wege zu sein." Andy Stevenson

"Vielleicht gehen wir bei Tonio auf das Chassis zurück, mit dem er die Saison begonnen hat. Einfach, um einige Antworten auf unsere Fragen zu finden", so der Teammanager. "Wir arbeiten jedenfalls alle sehr hart an dieser Geschichte, denn wir wollen ihn ja wieder in den Punkterängen sehen. Das Team muss sich dieser Sache annehmen und versuchen, die Probleme aus der Welt zu schaffen."