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  • 02.03.2010 16:58

  • von Roman Wittemeier

Webber und der Titelkampf: "Es wäre Selbstmord"

Trotz guter Ergebnisse bei den Testfahrten will sich Mark Webber nicht zu einer Kampfansage hinreißen lassen - Kritik an neuen Teams: "Wie bei Micky Maus"

(Motorsport-Total.com) - Hört man sich aktuell nach den vermeintlichen Favoriten für die kommende Saison um, dann fallen stets die gleichen vier Teamnamen: Ferrari, McLaren, Red Bull und Mercedes. Vor allem Sebastian Vettel und Mark Webber haben 2010 Großes vor. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz wünscht sich Titel, auch Teamchef Christian Horner stellt immer wieder klar, dass man im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung erwarte - und 2009 wurde Vettel Vizeweltmeister.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber will seine Titelambitionen noch nicht öffentlich aussprechen

"Erwartet nicht von mir, dass ich sage, ich gewinne in diesem Jahr den Titel. Das wäre glatter Selbstmord", meint Webber in der aktuellen 'Gazzetta dello Sport', angesprochen auf seine Ziele und Wünsche. "Ich will natürlich mehr Rennen gewinnen als im Vorjahr. Lasst es mich doch einfach so sagen: Wir haben in diesem Jahr die Chance, etwas Besonderes zu erreichen." Mit blumigen Worten umschifft Webber also das Wort "Titel".#w1#

Der neue Red Bull RB6 hat bei den Testfahrten einen guten Eindruck hinterlassen, der große Überflieger ist das neueste Werk von Stardesigner Adrian Newey bislang aber wohl nicht. "Mit begrenzter Benzinmenge ist der Wagen superschnell", erklärt der australische Pilot. "Die Leistung der Reifen ist schlechter geworden, die Rundenzeiten sind höher. Aber die Aerodynamik ist wirklich erstaunlich. Trotzdem kann man noch nichts Konkretes sagen."


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Barcelona


"Es wird bis zum Ende eine enge Meisterschaft, es wird spektakulär. Das kann ich garantieren", erhöht Webber die Vorfreude der Fans noch weiter. Auch die neuen Teams sollen viel Spaß bringen. Allerdings sieht der erfahrene Pilot die Situation zwiespältig. "Ich finde es peinlich und unfassbar, dass möglicherweise zwei Teams antreten werden, die noch nicht eine einzige Runde gefahren sind. Das ist ja wie bei Micky Maus oder bei Tom und Jerry."

"Da würde es fast mehr Sinn machen, wenn Valentino Rossi mit seinem Motorrad in der Startaufstellung steht", sagt Webber mit Blick auf Campos und den eventuellen Start des neuen Stefan-Teams in Bahrain. "Rossi ist sowieso ein Guter. Die Formel 1 bräuchte einen solchen Charakterkopf. Bei meinem ersten Sieg 2010 werde ich auch was für die Fans machen. Vielleicht nicht im brillanten Rossi-Stil, aber wenigstens einen kleinen Dank."