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  • 28.02.2010 14:54

Schumacher und Vettel sind heiß auf den Saisonstart

In der in Kürze beginnenden Formel-1-Saison rechnen sich vor allem Michael Schumacher und Sebastian Vettel gute WM-Titelchancen aus

(Motorsport-Total.com/SID) - Zwei Wochen vor dem Großen Preis von Bahrain sind Deutschlands Formel-1-Stars Michael Schumacher und Sebastian Vettel richtig heiß auf den Saisonstart. "Es wird ein langes Jahr, ein hartes Jahr. Im Moment schaut es sehr eng aus, übers Jahr gesehen wird es spannend - eine heiße Kiste", sagt Red-Bull-Pilot Vettel zum Abschluss der letzten Testfahrten in Barcelona. Der Youngster hat nach dem zweiten Platz im Vorjahr für 2010 nur ein Ziel: "Weltmeister werden."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel unternimmt 2010 wieder einen Anlauf auf den Formel-1-WM-Titel

Dafür muss er unter anderem Rekordweltmeister Schumacher schlagen, der nach drei Jahren Pause im Mercedes-Silberpfeil in die Königsklasse zurückkehrt und sich schon auf das Duell mit seinem "Kronprinzen" freut: "Brisanz sehe ich nicht darin. Ich freue mich darauf. Sebastian ist ein netter Kerl. Wir haben schon einiges zusammen gemacht, es war immer lustig", meint Schumacher.#w1#

Vettel schaut beim Blick auf das neue Mercedes-Werksteam allerdings nicht nur auf den 41 Jahre alten Kerpener: "Da sollte man nicht nur von Michael reden, sondern von Mercedes generell", findet der 22 Jahre alte Heppenheimer. "Nico ist auch keine Pappnase, die zwei sind schon gut unterwegs."

Neben der deutschen Nationalmannschaft mit Schumacher und Rosberg, der während der Tests zwei Bestzeiten markierte, und dem Team Großbritannien mit Titelverteidiger Jenson Button und Lewis Hamilton bei McLaren hat Vettel nach dem 15. und letzten Testtag dieser Saison vor allem das Ferrari-Duo um Felipe Massa und Fernando Alonso auf der Rechnung.


Fotos: Testfahrten in Barcelona


Wie stark sind die einzelnen Rennställe wirklich?

"Wenn man etwas sagen kann, dann ist es, dass Ferrari sehr stark aussieht", sagt Vettel, der kurzfristig am Sonntagvormittag noch einmal zum Einsatz gekommen war. "Dahinter wird es zwischen uns, McLaren und Mercedes eng. Ganz vorne sehe ich uns noch nicht."

Ähnlich schätzt Schumacher sein Mercedes-Team ein: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir nicht unbedingt in der Lage sein müssen und es wahrscheinlich auch nicht sein werden, gleich zu Saisonbeginn Siege einzufahren", so Schumacher in der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung'. "Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns. Es gibt jedoch keine Gründe, warum wir nicht dieses Jahr ein Wort um die Meisterschaft mitreden sollten."

Michael Schumacher

Mit 41 Jahren kehrt Michael Schumacher für Mercedes in die Formel 1 zurück Zoom

Angesichts der großen Gewichtsunterschiede von bis zu 160 Kilogramm wegen der neuen größeren Tanks ist es in diesem Jahr umso schwieriger, die wahre Leistungsstärke der einzelnen Teams einzuschätzen. "Die Rundenzeit, die am Ende des Tages auf der Liste steht, ist eher sekundär", erläutert Vettel. "Viel interessanter ist das, was produziert wird, wenn man längere Zeit draußen ist."

Daher tut sich auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug ein wenig schwer mit einer Einschätzung der Leistung bei den Testfahrten: "Zufrieden bin ich erst nach dem ersten Sieg - aber nicht lange, denn danach kommt das nächste Rennen, und das ist immer das wichtigste", meint Haug.

Mercedes ist begeistert von Schumacher

Lobende Worte fand er für Schumacher: "Michael ist erfahren und engagiert wie am ersten Tag seiner Karriere - vielleicht sogar noch engagierter und noch begeisterter", hält Haug fest. "Er bringt all seine Kenntnisse ein und Nico Rosberg tut das nicht minder. Ich bin zufrieden mit unserer Fahrerpaarung - rundum zufrieden bin ich dann, wenn wir gewinnen."

Rosberg freut sich über seinen erfahrenen Teamkollegen: "Das ist eine richtig gute Sache. Die Zusammenarbeit mit ihm war bislang sehr gut. Alles verläuft reibungslos und offen, was sehr schön ist", so der 24-Jährige. "Aufgrund seiner riesigen Erfahrung ist es natürlich großartig, dass wir in Bezug auf das Setup gemeinsam aggressiv zu Werke gehen können. Das kommt der Entwicklung des Autos zugute."

Timo Glock

Timo Glock und das Virgin-Team haben noch mit einigen Problemen zu kämpfen Zoom

Während Neuling Nico Hülkenberg (Emmerich) bei Williams sogar eine Bestzeit markierte und Adrian Sutil (Gräfelfing) mit den Ansätzen bei Force India sehr zufrieden ist, kämpft Timo Glock (Wersau) bei Neueinsteiger Virgin noch mit Kinderkrankheiten. Aufgrund mehrerer technischer Probleme - unter anderem mit der Hydraulik - verbrachte Glock fast mehr Zeit an der Box als auf der Strecke.

"Ich gebe uns Zeit, die brauchen wir auch. Man muss sehen, dass zwei Teams bisher kein Auto zustande gebracht haben, und wir stehen hier, das ist schon einmal eine Leistung", sagt Glock. "Wir wollen mit Lotus auf einer Augenhöhe sein. Die gilt es zu schlagen. Das ist der einzige wahre Vergleich, den wir haben", gibt der Virgin-Pilot zu Protokoll.