• 28.01.2010 11:55

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Marmorini: "Haben an der Leistung gearbeitet"

Ferrari-Motorenchef Luca Marmorini über die Modifizierungen am Motor des F10 und die Anforderungen an die neuen Formel-1-Aggregate

(Motorsport-Total.com) - Für die Titeljagd legt sich bei Ferrari jede einzelne Abteilung schwer ins Zeug - auch im Motorenbereich hat die Scuderia noch einmal nachgelegt. In Zusammenarbeit mit Shell ist es Motorenchef Luca Marmorini und seiner Mannschaft gelungen, den eigentlich eingefrorenen Motor erneut zu verbessern. Die Zuverlässigkeit haben die Italiener aber nach wie vor im Blick.

Titel-Bild zur News: Der neue Ferrari F10

Im Heck des Ferrari F10 schlummert ein überarbeiteter Formel-1-Rennmotor

"Der Benzinverbrauch spielt in diesem Jahr eine sehr wichtige Rolle", sagte Marmorini am Rande der Präsentation des neuen F10-Rennwagens in Maranello. Der italienische Motorenchef hatte eine Erfolgsmeldung parat: "Die Zusammenarbeit mit unserem Partner Shell hat es uns erlaubt, in diesem Bereich einen wichtigen Schritt nach vorne zu unternehmen", gibt Marmorini zu Protokoll.#w1#

"Der Motor an sich ist eingefroren. Das bedeutet, dass die Hauptelemente des Aggregats nicht weiterentwickelt werden dürfen. Die Möglichkeit, etwas an der Leistung zu verbessern, ist also eingeschränkt", erläutert Marmorini. Dennoch konnte Ferrari verschiedene Bauteile entscheidend verbessern: "Wir haben zum Beispiel das Auspuffsystem des F10 verändert", hält Marmorini fest.

"Wir haben das Motorenumfeld entsprechend modifiziert, denn 2010 wird KERS nicht mehr länger zum Einsatz kommen", sagt Marmorini und fügt an: "Außerdem haben wir viel in Materialien und Prozesse investiert, um die Motorenkosten insgesamt zu reduzieren. Gemeinsam mit Shell haben wir zudem an der Leistung gearbeitet, um die Schmierstoffe und das Benzin zu optimieren."


Fotos: Präsentation des Ferrari F10


"Das alles ergibt kleine Leistungsvorteile, die den F10 zu einem Siegerauto machen können", lautet die Bilanz des Motorenchefs von Ferrari. Wichtig ist den Italienern nicht zuletzt die Haltbarkeit. Marmorini: "Die Zuverlässigkeit haben wir in diesem Prozess nicht außer Augen verloren. Diesen Punkt darf man bei der Motorenentwicklung niemals unbeachtet lassen", so der Italiener.

"Die Saison 2010 ist überaus interessant und stellt im Hinblick auf die vergangenen 15 Jahre eine neue Herausforderung für uns alle dar", fasst Marmorini zusammen. "Das Nachtankverbot rückt den Benzinverbrauch in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Optimierung des Spritverbrauchs ist Teamwork, an dem sowohl die Elektroniker als auch die Piloten ihren Anteil haben."