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  • 31.01.2010 20:00

  • von David Pergler

Ferraris Vorbereitung auf die Testphase

Die Tests bilden das Bindeglied zwischen Konstruktion und Formel-1-Saison - Ferraris Chefingenieur Chris Dyer erklärt, wie Ferrari vorgehen will

(Motorsport-Total.com) - Die Wintervorbereitung geht in die entscheidende Phase, auf der Testsrecke wird sich nun zeigen, was die von den Teams ausgebrüteten Wagen wert sind. 15 Testtage haben die Rennställe zur Verfügung, unabhängig vom Wetter, da ist jeder Testkilometer kostbar wie nie. Daher versuchen Rennschmieden wie Ferrari, etwaigen Zuverlässigkeitsproblemen schon im Vorfeld zu begegnen, wie Ferraris gesamtverantwortlicher Renningenieur Chris Dyer erklärt.

Titel-Bild zur News: Chris Dyer

Chris Dyer freut sich auf die Testphase - Ferrari will viel ausprobieren

"Wir haben zur Vorbereitung weniger Zeit zur Verfügung, bevor die Meisterschaft losgeht. Deshalb nutzen wir vermehrt statische und dynamische Teststände, um einige lästige Zuverlässigkeitsprobleme gleich aufzudecken, die mit einem neuen Auto auf den ersten Kilometern einhergehen. Wir versuchen, uns vermehrt auf die Performance zu konzentrieren und die zwei großen diesjährigen Hauptknackpunkte zu analysieren, nämlich wie die Reifen arbeiten werden und wie sich das Auto mit voller Betankung verhält", schildert Dyer.#w1#

"Beides ist nämlich eng miteinander verknüpft. Wir müssen verstehen, wie sich das Auto verhält, dazu vergleichen wir die Daten des alten Autos mit dem Neuen. Das bedeutet, dass wir mit den gleichen Tankzuladungen fahren werden, wie wir es gewohnt waren, gleichzeitig müssen wir herausfinden, was mit einem vollen Tank auf längeren Stints passiert. Das macht die Erstellung eines Programms für den Testtag sehr schwierig."

Eine realistische Einschätzung wird dabei nur schwer möglich sein: "Es wird Fälle geben, wo das Auto nur 20 oder 150 Kilogramm Sprit an Bord hat. Diese Unterschiede werden es für die Medien und die Beobachter sehr kompliziert machen, die Ergebnisse zu deuten; das Klassement wird sich von Tag zu Tag verändern. Das hängt vom jeweiligen Testprogramm des Teams ab."

Nicht nur die Technik steht im Vordergrund, sondern auch der Mensch. Da dieses Jahr das Nachtanken wegfällt, muss beim Wechseln der Pneus jeder Handgriff sitzen: "Auch auf die Boxenstopps müssen wir uns konzentrieren, diese werden 2010 noch wichtiger werden, weil es dieses Mal ausschließlich von den Fähigkeiten der Mechaniker abhängt, schnell die Reifen zu wechseln. Vergangenes Jahr durften wir noch nachtanken und hatten für den Reifenwechsel etwas mehr Zeit", fährt der Chefingenieur fort.