• 23.05.2009 16:03

  • von Fabian Hust

Fürstliche Schmach für BMW Sauber und Toyota

Ausgerechnet in Monte Carlo fahren das BMW Sauber F1 Team und Toyota der Konkurrenz hinterher - Nick Heidfeld und Timo Glock rätseln

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet beim prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco starten das BMW Sauber F1 Team und der Toyota-Rennstall aus der letzten Startreihe. Nick Heidfeld und Robert Kubica qualifizierten sich auf den Positionen 17 und 18, Jarno Trulli für die Ränge 19 und 20.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Der Dreher von Timo Glock war am Ende dann auch egal...

Und dies auf einer Strecke, auf der Schwächen eines Autos normalerweise durch den Einsatz des Fahrers kaschiert werden können. Doch die beiden Autos lagen auf der verwinkelten Stadt-Strecke so schlecht, dass die Fahrer nicht ausreichend an das Limit gehen konnten. Vor allem für das Toyota-Team, das in dieser Saison schon eine Doppel-Pole-Position erzielen konnte, ist dies natürlich ein herber Rückschlag.#w1#

"Es ist sehr enttäuschend, wir haben den Großteil der Saison über zu kämpfen gehabt, und hatten in Barcelona das Gefühl, das er einen Schritt nach vorn gemacht haben", meinte Heidfeld. "Man fährt sich auf gut Deutsch gesagt den Arsch ab, und was hinten rauskommt, ist nicht annähernd zufrieden stellend. Wir hatten schon am Donnerstag Probleme und haben dementsprechend viel umgebaut."

"Man fährt sich auf gut Deutsch gesagt den Arsch ab..." Nick Heidfeld

"Die Strecke passt nicht zu unserem Auto, aber auf der anderen Seite sollte das Auto überall gut sein, wenn man ein gutes Auto besitzt. Wir haben das Auto vom Freien Training auf das Qualifying deutlich verändert, was man normalerweise nicht macht. Wir haben einfach heute Morgen gemerkt, dass wir keine Fortschritte erzielt haben. Die Änderung hat sich nicht als richtig herausgestellt. Wir hatten auch nichts zu verlieren, einen Versuch war das Wert."

"Ich bin enttäuscht, aber wir müssen nehmen, wie es ist, ich blicke immer noch nach vorn. Im Moment sind wir jedoch nicht ein paar Zehntelsekunden weg, sondern viel, viel mehr. Es ist enttäuschend, denn gerade hier in Monaco riskiert man unter den Umständen ein wenig mehr. Man fährt überall an die Leitplanken ran und nichts kommt dabei raus."

"Man fährt überall an die Leitplanken ran und nichts kommt dabei raus." Nick Heidfeld

Auch Timo Glock wunderte sich über die fehlende Geschwindigkeit des Autos: "Wir haben das gesamte Wochenende über zu kämpfen gehabt, wir fanden nicht die notwendige Geschwindigkeit. In Bezug auf die Fahrbarkeit sind wir nicht weit entfernt, wir müssen hier nur ein paar Dinge ändern. Aber alles in allem war die Geschwindigkeit nicht vorhanden. Dies ist etwas, das wir an diesem Wochenende nicht verstanden haben."

Ist das Grundkonzept des Autos derart schlecht? "Diese Frage kann ich schlecht beantworten. Ich denke nach wie vor, dass wir im Winter gar nicht so schlecht dabei waren, aber seitdem haben wir für das Auto zu wenige Updates bekommen. Das einzig Große bekamen wir in Barcelona, wo es auch nach vorne ging. Aber das ist offensichtlich nicht genug."

Dabei hätte der Toyota-Pilot durchaus noch etwas schneller fahren können: "Ich war gerade auf einer schnelleren Runde, als Lewis Hamilton seinen Unfall hatte. Aber ein paar Zehntel hin oder her, das ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Wir müssen jetzt analysieren, warum wir momentan eher einen Schritt nach hinten als nach vorn machen."

"Wir müssen jetzt analysieren, warum wir momentan eher einen Schritt nach hinten als nach vorn machen." Timo Glock

"Ich habe alles versucht, habe 110 Prozent gegeben, ich habe dreimal auf der Runde die Mauer berührt. Ich habe schon gemerkt, dass ich das eine oder andere Zehntel noch finde, wusste aber natürlich, dass dies nicht reichen würde. Ich habe mehr versucht, und das ging nach hinten los", so der Deutsche, der sich am Ende nach der Hafen-Schikane drehte.

"Mich hat der Dreher nicht gestört, da ich 110 Prozent gegeben habe und die Runde sowieso chaotisch war. Wenn wir in den zweiten Qualifying-Durchgang gekommen wären, hätte dies keinen Unterschied ausgemacht, denn in den dritten Qualifying-Teil wären wir an diesem Wochenende nie gekommen. Das muss uns im Moment etwas zu denken geben."

"Das muss uns im Moment etwas zu denken geben." Timo Glock

"Wir müssen nun schauen, wo im Moment der große Fehler im Auto ist. Wir haben uns über das Wochenende hinweg mehr im Kreis bewegt als nach vorne. Wahrscheinlich haben wir das Auto viel zu oft umgebaut, weil jede Änderung, die wir durchgeführt haben, nichts gebracht hat."

"Uns war das relativ früh klar", so Glock auf die Frage von Premiere, wann dem Team klar war, dass es in Monte Carlo nicht rund laufen würde. "Wir müssen uns nun alle zusammensetzen und schauen, ob wir einen Fehler finden. Das Auto war nicht extrem schlecht, wir waren einfach nur zu langsam. Da brauchen wir nicht lange herum zureden. Wir müssen schauen, dass wir wieder einen Schritt nach vorn machen."

"Das Auto war nicht extrem schlecht, wir waren einfach nur zu langsam." Timo Glock

"Das ist insbesondere für Toyota eine Watschn, denn sie waren bei den vergangenen Rennen immer mal wieder vorne dabei", analysierte Niki Lauda auf RTL. "Beide Autos haben keine mechanischen Grip, mit ihnen kann man auf diesem engen Kurs nicht schnell fahren. Dass sie die letzten beiden Start Reihen belegen, das ist schon alarmierend."