• 08.05.2009 20:53

  • von Fabian Hust

Eine gewichtige Entscheidung

Die Autos müssen kommendes Jahr über ein höheres Mindestgewicht verfügen, doch die Erleichterung für die schweren Fahrer wird wohl verpuffen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Piloten sind an für sich schon sehr schlank, doch im vergangenen Winter hungerten sich einige Piloten einige Kilogramm runter, um für den Einsatz von KERS gerüstet zu sein, das je nach System rund 30 Kilogramm Zusatzgewicht mit sich bringt. Jedes Kilogramm weniger ermöglicht es, das Auto besser durch den Einsatz von Zusatzgewichten auszubalancieren.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Ein anderes Gesicht: Auch Robert Kubica hungerte sich schlanker

Nun hat der Automobilweltverband FIA reagiert und hat das Mindestgewicht der Autos für das kommende Jahr von 605 auf 620 Kilogramm nach oben gesetzt, so dass schwerere Fahrer einen deutlich geringeren Nachteil gegenüber ihren leichteren Konkurrenten haben werden.#w1#

Ross Brawn glaubt sogar an einen Vorteil für schwerere Fahrer: "Ein schwererer Fahrer sollte stärker sein, er sollte über mehr Ausdauer verfügen, sollte in der Lage sein, das Auto über eine längere Phase konstanter zu fahren. Ich denke also nicht, dass man jemals eine totale Ausgeglichenheit haben wird."

"Womöglich gestaltet es das aktuelle Gewichtslimit besonders durch die Einführung von KERS den Teams schwierig, die KERS einsetzen wollen. Es ist nicht einfach, jene Gewichtsverteilung zu finden, die man haben möchte und einen schweren Fahrer unterzubringen."

"Im Hinblick auf das kommende Jahr gibt es zwei wichtige Dinge: das eine ist das Gewicht und das andere ist der schmalere Vorderreifen, der die Gewichtsverteilung in eine natürlichere Position des Autos bringt", so der Brite weiter. "Der Durchmesser des Reifens zwingt im Moment jeden dazu, in Bezug auf die Gewichtsverteilung sehr weit nach vorne zu gehen."

"Dabei kommen jene Leute mit KERS und mit schwereren Fahrern ebenfalls in Probleme. Es ist aus diesem Grund meiner Meinung nach eine vernünftige Veränderung. Ich denke, dass durch diese Veränderungen schwerere Fahrer nicht mehr bestraft werden. Schwerere Fahrer sind stärker und diese Vorteile können sie nun nutzen."

Patrick Head stimmt der Meinung seines Kollegen zu: "Wir hatten in der Vergangenheit ziemlich schwere Fahrer. Das Problem im Moment ist die Tatsache, dass das Reifen-Reglement und der Wechsel auf Slicks eine Gewichtsverteilung erzwingt, die aufgrund der Tatsache, dass wir gezwungen sind, bestimmte Dinge wie den Benzin-Tank an bestimmten Stellen unterzubringen, ziemlich schwierig zu erzielen ist. Aber mit den Reifen für das kommende Jahr - er soll 25 Millimeter schmaler sein - wird dies meiner Meinung nach ein geringeres Problem sein."

"Wir als Team unterstützen die Entscheidung, das Gewichtslimit zu erhöhen", so Ferrari-Chefdesigner Aldo Costa. "In den Regeln für das kommende Jahr tauchte dies überraschenderweise auf, ohne dass wir um Rat gebeten wurden. Aber für uns ist das so oder so eine gute Sache."

Pat Symonds, Chefingenieur von Renault, verweist darauf, dass kommendes Jahr die Monocoques größer gebaut werden müssen, um aufgrund des Tankverbots ausreichend Benzin im Auto mitführen zu können: "Wenn die Material-Restriktionen der FOTA angewandt werden, dann wird dies ebenfalls das Gewicht der Autos anheben. Lediglich durch die Veränderungen am Reglement wird das Gewichtslimit wenn auch nicht komplett, so doch zum größten Teil neutralisiert."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt