Budgetobergrenze ist beschlossene Sache

Der FIA-Weltrat hat die am 17. März beschlossene Budgetobergrenze neuerlich bestätigt, den Betrag aber etwas höher als geplant angesetzt

(Motorsport-Total.com) - Bereits am 17. März hat der FIA-Weltrat eine freiwillige Budgetobergrenze für 2010 beschlossen, doch damals wollte außerhalb der FIA noch niemand so recht daran glauben. Wie von uns im Vorfeld angekündigt, wurde die Budgetobergrenze heute in Paris aber noch einmal bestätigt, sodass für Verhandlungen zwischen der FIA und den protestierenden Teams kaum noch Spielraum ist.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Laut Max Mosley wurde heute in Paris die Budgetobergrenze beschlossen

"Alles geht weiter wie geplant", erklärte FIA-Präsident Max Mosley nach der heutigen Sitzung gegenüber 'Reuters'. "Es ist ein bisschen mehr geworden als 30 Millionen Pfund, aber wir waren erfolgreich." Soll heißen: Die 26 Mitglieder des Weltrats haben das zur Abstimmung vorgelegte Reglement für 2010 abgesegnet - und damit auch die freiwillige Budgetobergrenze. Der genaue Betrag soll morgen offiziell kommuniziert werden.#w1#

Wer sich auf diese freiwillige Ausgabenbeschränkung (Fahrergehälter, Marketing und FIA-Strafen sind nicht enthalten) einlässt, bekommt verschiedene technische Freiheiten zugestanden. Diese beinhalten freies Testen, ausgiebigere Windkanalversuche, freie Motoren- und Getriebeanzahl, unlimitierte Drehzahl, größerer Verstellwinkel des Frontflügels, doppelte KERS-Leistung - und die Möglichkeit, auch die Vorderräder anzutreiben, wie wir bereits heute Morgen exklusiv angekündigt haben.

Mosley hofft, mit diesem Angebot drei neue Teams in die Formel 1 zu locken und die bestehenden Teams vor dem finanziellen Kollaps zu retten: "Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen haben die Leute nicht genug Geld, um ohne Budgetobergrenze zu überleben", argumentierte der Brite und fügte selbstbewusst an: "Ich denke, dass sich alle darauf einlassen werden, sobald sie die Zahlen sehen. Zumindest hoffe ich das."

¿pbvin|512|1495||1pb¿Das ist eine optimistische Einschätzung, denn im Vorfeld haben alle bestehenden Teams klipp und klar erklärt, dass sie ausdrücklich keine zwei verschiedenen Reglements wollen, grundsätzlich aber schon mit einer einheitlichen Budgetobergrenze, die dann für alle gilt, einverstanden wären. Einzige Ausnahme: Ferrari. Im Lager der Italiener ist man generell gegen eine Budgetobergrenze, wie Präsident Luca di Montezemolo bei seinem Besuch in Bahrain betont hat.

Mosley glaubt jedoch, dass auch Teams wie Ferrari die freiwillige Budgetobergrenze "attraktiv" finden könnten, "weil sie wie alle anderen Geld sparen und an das Geld ihrer Anteilseigner denken müssen. Niemand kann heute noch das Geld ausgeben wie in den alten Zeiten", so der Brite. Grundsätzlich gilt es jetzt, die morgige Bekanntgabe abzuwarten und dann die FOTA-Sitzung am 6. Mai in London. Denn das das letzte Wort schon gesprochen ist, ist schwer vorstellbar...