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  • 25.03.2009 15:01

  • von Roman Wittemeier

Vor dem Saisonstart: Ferrari-Piloten sind KERS-Fans

Felipe Massa und Kimi Räikkönen erhoffen sich beim Saisonstart in Melbourne einen Vorteil durch KERS: "Es ist sehr interessant"

(Motorsport-Total.com) - Beim Thema KERS hat Ferrari in den vergangenen Monaten viele Höhen und Tiefen durchlebt. Zunächst sollte ein entsprechendes System von Elektronikpartner Magneti Marelli entwickelt werden, doch es ging nicht recht voran. Schließlich nahm Ferrari selbst einige KERS-Fäden in die Hand und stellte eine spezielle Arbeitsgruppe in Maranello um den erfahrenen Motorentechniker Gilles Simon zusammen. Plötzlich kam Schwung in die Entwicklung des Hybridsystems.

Titel-Bild zur News: Kimi RäikkönenBarcelona, Circuit de Catalunya

Die gesamte Ferrari-Mannschaft ist von KERS und Co. überzeugt

Bei den ersten Tests 2009 war man von den Fortschritten positiv überrascht. Die Leistungsfähigkeit schien zu überzeugen. Allerdings hatte man bei den Probefahrten auch mehrfach Probleme mit der Kühlung des Systems. Daher kam es etwas überraschend, als Ferrari ankündigte, dass man KERS bereits beim Saisonstart in Melbourne an Bord haben werde.#w1#

"So wie ich KERS sehe, könnte es für uns zu einem ganz wichtigen Faktor werden", erklärte Vizeweltmeister Felipe Massa vor dem Saisonstart. "Das wird uns helfen können. Ich mag diese neuen Elemente ohnehin. Dadurch macht das Fahren noch mehr Spaß." Teamkollege Kimi Räikkönen fügte hinzu: "KERS ist sehr interessant und ganz einfach anzuwenden. Ich hoffe, dass wir dadurch besser überholen können. Das ganze Team war vom ersten Test an überrascht, wie gut es funktioniert."

Der Finne hat jedoch bezüglich der Rennaction leichte Zweifel. "Alle erwarten mehr Überholmanöver. Ich glaube aber, dass man das noch gar nicht sagen kann. Man muss erstmal sehen, wie es sich anfühlt, wenn man mit weniger Abtrieb im Windschatten fährt", beschrieb Räikkönen. Massa hat ebenso noch Vorbehalte, wenn es um mehr Überholmanöver geht. "Wir können zwar den Frontflügel nun am Lenkrad verstellen, aber ich weiß nicht, ob es helfen wird. Bei den Tests konnten wir das nicht richtig ausprobieren."

¿pbvin|512|1187||0pb¿Der Brasilianer hat an der gesamten Umstellung des Reglements viel Freude. "Es gibt so viele neue technische Dinge. Wir haben im Winter viel damit gearbeitet, sodass die Verwendung dieser neuen Features für uns schon normal geworden ist", erklärte Massa die neuen Möglichkeiten in der Formel 1. "Die wichtigste Änderung - und auch jene, die am meisten Spaß bringt - ist die Einführung der Slicks. Wenn die Reifen abgefahren sind, rutscht das Auto viel mehr als im Vorjahr."

"Aber das ist kein Problem. Wir haben mechischen Grip, daher können wir es besser abfangen. Wenn du mit den Rillenreifen etwas Übersteuern hattest, dann ist das Auto immer ganz plötzlich ausgebrochen. Mit den Slicks ist der Übergang viel weicher und du kannst diese Bewegungen viel leichter ausgleichen", fasste der Vizechampion zusammen.