• 22.09.2008 15:20

  • von Roman Wittemeier

FIA-Berufungsgericht: Einspruch zulässig?

Im Rahmen der Berufungsverhandlung in Paris wurde am Vormittag über die Zulässigkeit des Einspruchs gegen die Strafe von Lewis Hamilton diskutiert

(Motorsport-Total.com) - Die FIA-Berufungsverhandlung in Paris hat mit einem juristischen Geplänkel begonnen. Zunächst wurde zwei Stunden lang über die Zulässigkeit des Einspruches seitens McLaren-Mercedes diskutiert. Das Team hatte die Wertung des Rennens von Spa-Francorchamps angefochten, nachdem Lewis Hamilton im Anschluss an den Grand Prix mit einer 25-Sekunden-Strafe belegt worden war und so seinen Rennsieg an Felipe Massa verloren hatte.

Titel-Bild zur News: FIA Logo

Die FIA verhandelt die Beschwerde gegen die Strafe von Lewis Hamilton

McLaren-Anwalt Mark Philips berichtete unseren Kollegen von 'autosport.com' in der Mittagspause, dass man sich darauf einigen konnte, den Einspruch zuzulassen und entsprechend mit der Verhandlung zu beginnen. Kern der Diskussion ist die Frage, ob sich Hamilton im Kampf gegen Kimi Räikkönen auf der nassen Fahrbahn in Belgien durch das Abkürzen der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden einen Vorteil verschafft hat, oder nicht. Der Brite hatte sich direkt im Anschluss hinter den Finnen zurückfallen lassen und ihn am Ende der Geraden wieder überholt.#w1#

"Es war keine Frage ob, sondern nur die Frage wann er an Kimi Räikkönen vorbeigehen würde", erklärte Philips vor den fünf FIA-Richtern aus Spanien, Monaco, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Der McLaren-Mercedes-Pilot sei auf der Geraden 6,7 km/h langsamer gewesen als sein Widersacher, zwischenzeitlich habe er einen Rückstand von bis zu sieben Metern gehabt. "Wenn er durch die Kurve und auf der Geraden hinter Räikkönen geblieben wäre, dann hätte er ihn trotzdem in der ersten Kurve überholt."

Immer wieder hatte McLaren-Mercedes betont, dass man sich bei der Aktion von Lewis Hamilton und dem sofortigen Zurückfallen hinter Kimi Räikkönen bei der Rennleitung rückversichert habe. Im Rahmen der Verhandlung wurde als Beweis der Mitschnitt des Funkverkehrs zwischen McLaren-Rennleiter Dave Ryan und FIA-Rennchef Charlie Whiting vorgespielt. Hier der Wortlaut:
Ryan: "Glaubst du, das war okay? Er hat seinen Platz wieder zurückgegeben."
Whiting: "Ich glaube, es war okay. Ja."
Ryan: "Du glaubst, es war okay."
Whiting: "Ich glaube, es war okay."

Im Laufe des Nachmittags soll Lewis Hamilton selbst in den Zeugenstand treten und die Situationen aus dem Grand Prix von Belgien aus seiner Sicht schildern. Mit einem Urteil der FIA-Richter wird erst am morgigen Dienstag gerechnet.