• 03.08.2008 18:05

  • von Dieter Rencken

Kubica: "Schlechteste Pace meiner Formel-1-Karriere"

Robert Kubica war von der Performance seines Wagens in Ungarn schwer enttäuscht und hatte mit einem bockigen F1.08 zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - In der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn sah noch alles nach einem recht guten Wochenende für den Polen aus, doch Robert Kubica kämpfte im Rennen mit stumpfen Waffen. Während an der Spitze Massa und die beiden McLaren-Mercedes das Tempo vorgaben, fiel der Pilot des BMW Sauber F1 Teams immer weiter zurück, profitierte am Ende noch vom Pech der Konkurrenz und staubte einen einzigen WM-Zähler ab, den er sich sauer verdienen musste.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Keine Freude am Fahren hatte Robert Kubica mit seinem F1.08 am Hungaroring

Frage: "Robert, wie lautet dein Fazit nach diesem Rennen?"
Robert Kubica: "Dieser eine Punkt ist okay, denn unsere Pace war sehr langsam und ich hatte große Schwierigkeiten damit, das Auto auf der Strecke zu halten."#w1#

Wundertaten im Qualifying

Frage: "Was war das Hauptproblem?"
Kubica: "Keine Traktion auf der Hinterachse, keine Stabilität beim Bremsen - das Heck ist einfach zu sehr gerutscht."

Frage: "Im Qualifying sah das gestern noch anders aus..."
Kubica: "Ja, das Qualifying war so etwas wie ein Wunder. Aber heute konnte ich diese Leistung nicht mehr abrufen, das war schlicht nicht möglich. Man konnte deutlich sehen, dass ich in den Anfangsrunden die Pace von Timo noch mitgehen konnte, solange die Reifen noch okay waren. Als die Reifen aber an Grip verloren, da war das Auto im Nirgendwo. Schon gestern war das Auto schwierig zu fahren. Wir müssen das in Ruhe analysieren und schauen, wo der Fehler lag."

Frage: "Liegt das an einem bestimmten Entwicklungsschritt oder hälst du das für ein streckenspezifisches Problem?"
Kubica: "Um ehrlich zu sein, habe ich diese Art von Schwierigkeiten nicht erwartet. Wir hatten zwar Graining erwartet, aber nicht, dass die Reifen schon auf der Outlap hinüber gehen würden. Das Heck war einfach zu nervös. Sogar auf der Installationsrunde am Freitag hatte ich eine bessere Traktion als heute. Das ist also gewiss nicht normal. Wir müssen einfach verstehen, was da los war. Unsere Rundenzeiten bauen rapide ab, wir sind da scheinbar anfällig."

Schlechte Pace bei Kubica

Frage: "Hattet ihr dieses Problem schon einmal zuvor?"
Kubica: "Nein, so ist es auch wieder nicht. Aber ich hüpfe oft ins Auto und habe guten Grip, doch plötzlich ist eine Session später alles ganz anders. Man kann natürlich anführen, dass sich die Strecke und die Bedingungen verändern. Die heutige Pace war aber eine der schlechtesten in meiner Formel-1-Karriere, wenn nicht sogar die schlechteste überhaupt."

Frage: "Begann das schon in Runde eins oder hat sich das entwickelt?"
Kubica: "Das hatte ich eigentlich schon von Anfang an, habe aber versucht, es zu kaschieren. Als die Reifen erst einmal hinüber waren, konnte ich aber auch nichts mehr ausrichten. Manchmal hatte ich sogar Angst davor, in den langgezogenen Kurven richtig Gas zu geben. Auch auf den Unebenheiten war der Wagen nervös und insgesamt einfach schwierig zu fahren.