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Toyota: Arai lobt Performance von Glock

Timo Glock war in Monaco erstaunlich stark unterwegs, auch wenn er im Qualifying wieder von Jarno Trulli geschlagen wurde - Analyse mit Noritoshi Arai

(Motorsport-Total.com) - Noch immer wartet Timo Glock auf seinen ersten Sieg in einem Qualifyingduell gegen Jarno Trulli, aber in Monaco war er so knapp dran wie nie zuvor: Der Deutsche war in allen drei Trainings der schnellere der beiden Toyota-Piloten, hatte dann aber am Samstagnachmittag in Q2 doch wieder um 0,309 Sekunden das Nachsehen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Vom Speed her war Timo Glock in Monaco recht flott unterwegs

Lob für die starke Performance in den Freien Trainings gab es von Toyotas Direktor für Technische Koordination, Noritoshi Arai, der sagte Glock sei in Monaco "erstaunlich konstant" gewesen: "Wegen Timos Fahrstil, der die Hinterreifen leicht rutschen lässt, hatten wir uns etwas Sorgen gemacht. Er zog sein Programm aber ohne nennenswerte Fehler durch und half uns damit, wertvolle Daten zu sammeln", streute der Japaner Glock Rosen.#w1#

So nahe dran wie noch nie

"Das Qualifying am Samstag brachte eine Reihe weiterer unerwarteter Resultate. Als Timo im Training am Samstagmorgen sein Setup ohne Probleme ins Lot bekam, hatten wir das Gefühl, für das Qualifying ein solides Package zu besitzen. Im ersten Qualifyingabschnitt sah Timo auch gut aus, beim letzten Attackrun in Q2 blieben dann aber die verbesserten Zeiten aus, auf die wir gehofft hatten", so Arai.

Und weiter: "Timo berichtete, das Verhalten des Autos sei bis zum Ende des Tunnels in Sektor zwei gut gewesen, es habe dann aber aus irgendwelchen Gründen beim Bremsen in der Schikane an Grip verloren. Der Luftdruck der Reifen war exakt der gleiche wie beim vorherigen Satz, sodass der Einbruch für uns unerklärlich war. Timo fuhr bis zum Tunnelausgang schnellere Zeiten als Jarno, sodass ohne diesen Speedverlust offensichtlich beide den letzten Qualifyingabschnitt erreicht hätten."

Dieses Privileg blieb so Trulli vorbehalten, der sich im Top-10-Finale den achten Startplatz sicherte und damit hervorragende Chancen auf ein Punkteresultat hatte. Das Rennen war dann aber eine Enttäuschung für das Team mit Sitz in Köln: "Es brachte uns nicht nur das schlechteste Resultat der Saison ein, sondern auch ein einmaliges Maß an Frust", seufzte Arai. "Die beiden Wagen schossen mit unserem bisher besten Start ins Rennen, was das Ergebnis umso enttäuschender macht."

"Beginnen wir einmal mit Jarnos Boxenstopp", schilderte er. "Wir starteten - wie auch viele der anderen Teams - auf Intermediates. Gleich nach dem Start schoben wir uns auf Position sieben und drangen - mit der schlüpfrigen Fahrbahn kämpfend - danach sogar bis P6 vor. Angesichts der Entwicklung des Rennens hielten wir derweil die Regenreifen mit tiefem Profil bereit, um im Bedarfsfall sofort wechseln zu können."

Wetter spielte nicht mit

"In Runde acht kam dann - wie sollte es anders sein - das Safety-Car auf die Strecke. Nach unseren Informationen war mit stärkerem Regen zu rechnen, weshalb wir beschlossen, Jarno an die Box zu rufen und das Wagnis einzugehen, ihn auf die Regenreifen mit tiefem Profil umzurüsten. Entgegen den Vorhersagen flaute der Regen ab, die Strecke trocknete viel schneller als wir erwartet hatten und die Bedingungen wurden für den jetzt verwendeten Reifentyp zusehends schlechter", so der Japaner.

Noritoshi Arai

Noritoshi Arai erkennt bei Timo Glock langsam eine Aufwärtstendenz Zoom

"Beim planmäßigen nächsten Boxenstopp", fügte Arai an, "stellten wir Jarno wieder auf die normalen Regenreifen um, wonach die Strecke aber vollständig abtrocknete. Damit waren wir zu einem dritten Boxengang gezwungen. Für Jarno, der auf dem ersten Stint noch um einen Punkterang gekämpft hatte, war das Rennen zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen gelaufen. Er brachte das Auto auf Platz 13 ins Ziel."

Glock erlebte mit einigen kleinen Fahrfehlern ebenfalls einen enttäuschenden Renntag und wurde mit einer Runde Rückstand Zwölfter. Arais Fazit: "Natürlich sind wir froh, dass beide Autos die harten Bedingungen durchgestanden haben und ins Ziel gekommen sind, die Resultate lassen aber stark zu wünschen übrig. Jetzt geht es darum, die Lektionen, die wir zu lernen hatten, in Kanada umzusetzen und die Enttäuschung dort wettzumachen."