powered by Motorsport.com
  • 17.01.2008 10:26

  • von Harry Miltner

Coulthard warnt vor Aquaplaning

David Coulthard hat keine Angst ohne technische Fahrhilfen auszukommen, warnt aber, dass nun bei Wasserlacken große Crashgefahr herrsche

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot David Coulthard denkt, dass einige Piloten Angst hätten öffentlich über Risiken der Formel 1 zu sprechen um nicht als 'Weicheier' abgestempelt zu werden.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Routinier David Coulthard warnt vor Aquaplaning bei großen Wasserlacken

Der Schotte, der Mittwoch auf dem feuchten Kurs in Jerez mit Red Bulls neuem RB4 debütierte, war immer offen im Bezug auf Gefahren im Rennsport. Coulthard verneinte im Gespräch mit Reportern aber, sich mehr Sorgen über das Verbot der technischen Fahrhilfen zu machen als andere Piloten.#w1#

Youngster wollen cool sein

"Ich bin nicht der größte Kritiker, aber ich sage einfach offen meine Meinung. Alle Fahrer - auch diejenigen, die nicht Mitglieder der GPDA (Grand Prix Drivers' Association) sind, äußern ihre Bedenken bei unseren Meetings, auch gegenüber Renndirektor Charlie Whiting. Es gibt komischerweise diese Furcht nicht öffentlich über Sicherheit zu sprechen, weil Piloten doch wagemutig sein sollten. Daher haben manche damit ein Problem."

Der 36-Jährige betonte, nur eine potenzielle Gefahrenquelle aufzeigen zu wollen und nicht über persönliche Ängste zu sprechen. "Ich habe kein Problem damit, dass es die Traktionskontrolle, die Motorbremse und diese Dinge nicht mehr gibt. Viele meiner heutigen Gegner waren noch im Kindergarten als ich begonnen habe und fuhren mit Spielzeugautos", lachte der Routinier, der seit seinem Debüt bei Williams 1994 nicht weniger als 228 Grands Prix absolviert hat.

Big Bang steht bevor

Auch wenn die Formel 1 seit dem Unfall von Ayrton Senna 1994 von Todesfällen verschont blieb, so wäre der nächste nur eine Frage der Zeit, warnte der älteste Pilot der Königsklasse. Laut Coulthard müsse man nun besonderes Augenmerk auf Aquaplaning im stehenden Wasser werfen. Bedingungen wie beim Grand Prix von Japan 2007 als man in Fuji bei Dauerregen, tiefen Wasserlacken und stark limitierter Sicht fuhr, wären nun zu gefährlich.

Zahlreiche Piloten hielten das Rennen trotz Fahrhilfen für abbruchreif. "Der Druck in Fuji zu fahren ist groß und wenn wir nun dort ohne Traktionskontrolle antreten, werden viele abfliegen. Das kann ich jetzt schon garantieren", so 'DC'.

Webber auf einer Linie

Coulthards australischer Teamkollege Mark Webber, einer der Direktoren der GPDA, stimmt voll zu: "Keine Frage, es wird mehr Unfälle geben. Das haben wir schon beim Testen gesehen. Mehr Jungs fliegen ab, es gibt mehr rote Flaggen und das wird in den Rennen noch mehr werden. Das steht hundertprozentig fest."

Webber stimmte zu, dass Piloten viel Geld kassieren würden, brachte aber den Einwand, "dass wenn du nicht sehen kannst, wohin du fährst, geht es nicht mehr um Summen. Das ist einfach nicht sicher genug. Schreibt jetzt nicht 'Webber hat Schiss' oder sowas. Ich liebe es Risiken auf mich zu nehmen, Herausforderungen anzunehmen, aber es muss immer eine Balance herrschen."