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  • 09.09.2007 18:05

"Nicht viel zu sagen" bei Renault

Beim Großen Preis von Italien arbeiteten Team und Autos zuverlässig, aber man war einfach zu langsam - Kovalainen als Siebter in den Punkten

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team hat im Königlichen Park von Monza mit einem schwierigen Grand Prix von Italien gerechnet. Obwohl Heikki Kovalainen mit dem siebten Rang die zuvor definierten Erwartungen rechtfertigte, so zeigt sich der amtierende Konstrukteurs-Weltmeister von diesem Ergebnis nach der Zieldurchfahrt doch enttäuscht. Der Renault R27 ließ in der auf minimalen Luftwiderstand optimierten Abstimmung während des Rennens die gewünschte Konkurrenzfähigkeit vermissen, so dass der junge Finne vom frühen Ausfall von Felipe Massa nicht profitieren konnte und den Williams von Nico Rosberg passieren lassen musste.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen vor Robert Kubica

Heikki Kovalainen konnte Robert Kubica nicht hinter sich halten

Giancarlo Fisichellas Chancen auf einen erfolgreichen Heim-Grand-Prix wurden bereits im Qualifying schwer beeinträchtigt, als er auf seiner schnellsten Runde von einem Kontrahenten massiv behindert wurde. Der Römer nahm das Rennen aus der 15. Startposition in Angriff, wurde aber von vielen Mittelfeld-Teilnehmern aufgehalten, die ebenfalls auf einer Einstopp-Strategie unterwegs waren. Er beendete den Großen Preis von Italien auf dem zwölften Platz. Das Renault-Team bereitet sich jetzt auf den bereits in einer Woche bevorstehenden WM-Lauf im belgischen Spa-Francorchamps vor und erwartet, dort wieder das gewohnte, zuletzt in der Türkei noch unter Beweis gestellte Performance-Niveau zu erreichen.#w1#

"Ich bin heute jede einzelne Runde am absoluten Limit gefahren", so Kovalainen, "dennoch waren wir über die Renndistanz betrachtet nicht schnell genug, um Boden auf unsere Wettbewerber gutzumachen. Mein Start war fantastisch. Ich passierte Robert Kubica und duellierte mich in der 'Curva Grande' bereits mit Nick Heidfeld, als er mich auf den Grasstreifen drückte. Ich musste deswegen vom Gas, so schlüpfte auch Kubica wieder durch."

"Danach fuhr ich einen etwas einsamen Grand Prix. Bei den ersten Tankstopps konnte ich den Polen erneut überholen und hielt ihn für den gesamten mittleren Rennabschnitt hinter mir. Doch wir waren nicht schnell genug, um nach meinem zweiten Boxenhalt vor Nico Rosberg wieder auf die Piste zu kommen. Das Team hat einen wunderbaren Job erledigt, uns ist kein einziger Fehler unterlaufen. Aber wir waren heute einfach nicht schnell genug."

"Auch mein Start war ziemlich gut", so Fisichella, "doch ich wurde von einigen Teilnehmern vor mir eingeklemmt und habe deswegen noch eine Position an Anthony Davidson verloren. In Runde zwei fuhr David Coulthard von hinten auf mich auf und beschädigte dabei die linke Endplatte meines Diffusors. Ich litt während des gesamten Rennens unter einem Untersteuern und einer schlechten Balance meines Autos."

"Bis zu den ersten Boxenstopps verlor ich viel Zeit hinter dem Super Aguri, den ich erst kurz vor meinem ersten Tankhalt passieren konnte. Danach fuhren die Teilnehmer vor mir auf der gleichen Strategie, dies machte es praktisch unmöglich, eine weitere Position aufzuholen. Aus diesem Grunde haben wir zurückgesteckt und meinen Motor für den bevorstehenden Grand Prix in Belgien geschont. Ich hoffe, dass es dort für uns wieder besser läuft."

"Aus meiner Sicht gibt es heute nicht viel zu sagen", so Teamchef Flavio Briatore. "Monza ist als purer Hochgeschwindigkeitskurs eine eher atypische Rennstrecke im Formel-1-Kalender, und andere Teams haben bei der Suche nach einem entsprechenden Aerodynamik-Paket einfach einen besseren Job gemacht."

"Die Vorstellung von Heikki Kovalainen zeigte sehr klar auf, wo wir im Moment im Vergleich zur Konkurrenz weiterhin stehen - wir liegen hinter BMW Sauber F1 und kämpfen mit dem Williams von Nico Rosberg. Unser Team hat heute sein Bestes gegeben und sich keinen einzigen Fehler erlaubt - ein Zeichen dafür, dass wir weiterhin enorm motiviert sind und enorm hart arbeiten."

"Die Performance", meint Chefingenieur Pat Symonds, "die wir auf dieser speziellen Strecke unter Beweis gestellt haben, entspricht sicherlich nicht unseren hohen Erwartungen. Angesichts unserer Startposition und dem Ergebnis, das wir einfahren konnten, war für uns wohl nicht viel mehr zu erreichen. Jetzt blicken wir bereits wieder nach vorne und Spa-Francorchamps entgegen, wo es für uns besser laufen sollte."