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  • 11.06.2007 20:00

  • von Fabian Hust

Robert Kubica aus Krankenhaus entlassen

Bei der Abreise aus dem Krankenhaus saß Kubica schon wieder selbst am Steuer, bedankte sich für die guten Wünsche und will in Indy wieder starten

(Motorsport-Total.com) - Weniger als 24 Stunden nach seinem Rennunfall beim Großen Preis von Kanada wurde BMW Sauber F1 Team Fahrer Robert Kubica am Montagmittag um 12 Uhr bereits aus dem Krankenhaus in Montréal entlassen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica hofft, dass er beim USA-Grand-Prix wieder starten kann

Er hatte bei seinem Unfall in der 27. Rennrunde des Großen Preises von Kanada lediglich eine leichte Gehirnerschütterung und eine Stauchung am rechten Fußgelenk erlitten. Kubica, der den BMW vom Krankenhaus ins Hotel selbst steuerte, sagte: "Ich habe keine Schmerzen, und es geht mir gut.#w1#

Der Glückspilz sagt Dankeschön

"Ich möchte mich bedanken für die rundum gute medizinische Betreuung, die große Aufmerksamkeit und die guten Wünsche, die ich bekommen habe. Mario Theissen und andere Teammitglieder haben mich besucht, und bei Jarno Trulli möchte ich mich auch für seinen Besuch bedanken. Ich freue mich, dass ich das Krankenhaus so schnell wieder verlassen konnte und werde mich nun auf das Rennen in Indianapolis vorbereiten."

Am Donnerstag fällt die Entscheidung

Kubica wurde im Hospital du Sacre Coeur in Montreal ausführlichen CT-Untersuchungen sowie weiteren Checks unterzogen. Am Donnerstag in Indianapolis wird der FIA Medical Delegate den 22-Jährigen den nach solchen Unfällen üblichen Untersuchungen unterziehen und befinden, ob er renntauglich ist.

Per Reglement muss das BMW Sauber F1 Team bis Donnerstag 16 Uhr seine Fahrerbesetzung für das Wochenende bekannt geben. Der Unfall hatte sich in Runde 27 ausgangs Kurve neun nach einer Kollision mit Jarno Trullis Auto ereignet. Ein technischer Defekt konnte ausgeschlossen werden.

Trulli trifft keine Schuld

FIA-Rennleiter Charlie Whiting ist nach Studium der TV-Aufnahmen zu dem Schluss gekommen, dass Jarno Trulli keine Schuld trifft. Er habe seinem Konkurrenten zwar wenig Platz gelassen, habe seine Linie aber nicht verändert.

So konnte Kubica wissen, auf was er sich einließ, als er in der 280 km/h schnellen Kurve außen überholen wollte. Dabei berührte er mit dem Frontflügel des rechte Hinterrad an Trullis Toyota. Dieser wurde dabei abgerissen, ohne Abtrieb an der Vorderachse steuerte der Pole machtlos auf die Betonmauer zu.

Verzögerung von 28 g!

Weil Kubicas Auto zudem von einer Bodenwelle ausgehoben wurde, prallte er fast unverzögert im Winkel von 30 Grad in die Streckenbegrenzung. Den Datenaufzeichnungen zu Folge entstand laut 'auto, motor und sport' dabei eine durchschnittliche Verzögerung von 28 g. Der 73 Kilogramm schwere Rennfahrer wurde also mit rund 2.040 Kilogramm in seinen Gurt gepresst.

Die Blackbox des Autos von Kubcia wird von der FIA ebenso ausgewertet wie der Helm auf Beschädigungen untersucht wird, um von dem Unfall zu lernen und Strecken wie Autos in Zukunft noch sicherer zu machen. Genaue Daten aus dem Datenschreiber, der seit 1999 Vorschrift ist, sollen bis Ende der Woche vorliegen.

Sonder-Test für Unfallopfer

Vor dem Rennen in Indianapolis wird Kubica einen Test absolvieren, der vor drei Jahren eingeführt wurde. Alle Fahrer haben vor der Saison eine Prüfung absolviert, mit der ein Profil angelegt wurde, das Werte für die Reaktionsschnelligkeit, Koordination und das logische Denken festhält. Kubica darf nur dann starten, wenn er körperlich fit ist und seine aktuellen Daten nicht zu stark von den Referenzdaten abweichen.

"Ich hoffe, dass ich in Indianapolis fahren kann, dass die Doktoren mir grünes Licht geben. Ich fühle mich sehr gut. Ich hatte sehr viel Glück. Es war ein heftiger Unfall, bei dem ich mich zum Glück nicht verletzt habe", wird Kubica von 'Reuters' zitiert, der angibt, dass er sich an "fast alles" erinnern kann.