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  • 18.05.2007 16:52

Kolles: "Wussten immer, dass es eine harte Saison wird"

Der Spyker-Teamchef im Team-Interview über die Atmosphäre im Team, seine beiden Fahrer, Testfahrer-Einsätze und Veränderungen im Management

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Haben die Fortschritte des Teams bisher Ihre Erwartungen erfüllt?"
Colin Kolles: "Wir wussten schon immer, dass diese Saison hart werden würde, denn wir haben ein neues Management, neue Fahrer und einen neuen Motor. Das Maximum, das wir uns in den ersten Rennen erhoffen konnten, war eine gute Zuverlässigkeit und ordentliche Zielankünfte."

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Colin Kolles wusste, dass man dieses Jahr keine großen Erfolge erwarten kann

"Ich wäre nicht ehrlich, würde ich sagen, dass ich über die ersten beiden Rennen glücklich war. Malaysia war ein besonderer Tiefpunkt, beide Autos vor der Runde zehn aus dem Rennen zu haben ist einfach nicht akzeptabel."#w1#

"Es ist jedoch viel besser, dass wir diese Fehler früh gemacht haben, während wir das Team noch entwickeln, anstatt diese später in der Saison zu machen, wenn viel mehr auf dem Spiel steht. Ich war in Bahrain wesentlich zufriedener."

"Adrian hatte ein solides Rennen obwohl er zu Beginn Probleme hatte, und Christijan war konstant und zuverlässig und wir bekamen zwei Autos bis ins Ziel. Wir nahmen den Schwung nach Spanien mit, wo wir eine weitere doppelte Zielankunft erreichten. Und nun müssen wir darauf für Monaco und die Zeit danach aufbauen."

Frage: "Denken Sie, dass im Team eine positive Atmosphäre herrscht?"
Kolles: "Ja, mit den Positionen 13 und 14 in Spanien bewegten wir uns in der Konstrukteurswertung vom elften auf den zehnten Rang nach vorne, was zeigt, dass wir Fortschritte machen. Bis Spanien lagen wir hinter Toro Rosso, da sie einen besseren Zielankunft-Rekord hatten als wir, aber die doppelte Zielankunft hat uns nach vorne kommen lassen."

"Das mag nicht nach viel aussehen, aber es ist für uns sehr wichtig, in der Top 10 zu sein. Damit können wir langfristig nicht zufrieden sein, aber wir müssen das Maximum aus dem machen, das wir im Moment erreichen können. Die Atmosphäre ist gut, da wir sehen können, dass wir nach vorne kommen."

Frage: "Die F8-VII-Autos zeigen nun eine gute Zuverlässigkeit und da Monaco als Auto-mordend bekannt ist, könnte dies für das Team eine gute Chance darstellen, wirklich mit der Gruppe vorne mithalten zu können..."
Kolles: "Monaco ist als hartes Rennen bekannt und man kann nie vorhersagen, was passieren wird. Man könnte von der Pole starten und dann in der ersten Kurve abgeschossen werden oder von hinten starten und wenn es regnet und man die Strategie richtig hinbekommen, dann könnte man plötzlich in der Top 8 landen. Wenn wir uns aus dem Ärger raushalten und zuverlässig bleiben, dann könnten wir in die Top 10 kommen."

Frage: "Eure Fahrer treiben sich in diesem Jahr gegenseitig an. Ist dies das, was Sie sich erhofft hatten, als Sie Adrian Sutil unter Vertrag nahmen?"
Kolles: "Ich kenne Adrian seit langer Zeit und wusste, zu was er in der Lage ist. Ich wusste, dass er Christijan sehr unter Druck setzen würde. Dies ist das, was wir brauchen, da auch Christijan in Top-Form sein muss, um gut zu sein. Christijan selbst wird sagen, dass das für ihn gut ist."

"Wenn man sich die Zeiten in Spanien anschaut, dann lag nichts zwischen ihnen, lediglich eine oder zwei Zehntelsekunden in jeder Session. Nun weiß Christijan, was erwartet wird, das kann für das Team nur gut sein, denn wir holen das Maximum aus jedem Fahrer."

Frage: "Haben Sie irgendwelche Pläne, an einem Grand Prix in diesem Jahr Freitagsfahrer einzusetzen?"
Kolles: "Wir fällen die Entscheidung auf Basis jedes Rennens. Da Monaco ein sehr schwieriger Kurs ist, wollen wir unsere Rennfahrern die maximale Zeit auf der Strecke ermöglichen, um für das Qualifying gerüstet zu sein. Unsere Testfahrer werden an einem Punkt im Verlauf des Jahres wieder die Möglichkeit haben, am Freitag im Auto zu sitzen, sollten es die Umstände erlauben."

Frage: "Es gab vor kurzem eine Veränderung im Management bei Spyker Cars, Victor Muller wird nun verantwortlich sein für das Design und das Marken-Management und Michiel Mol wird zum Geschäftsführer. Glauben Sie, dass sich dies auf Spyker Formula One auswirken wird?"
Kolles: "Effektiv wird er Wechsel das Tagesgeschäft des Teams überhaupt nicht verändern, das Formel-1-Team ist von der Straßenfahrzeuge-Abteilung deutlich abgetrennt. Auf der Management-Ebene wird dies natürlich nur die Verbindung zwischen Spyker Cars und dem Formel-1-Team verstärken."