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  • 27.05.2007 17:41

  • von Britta Weddige

Fisichella: "Ein Ergebnis, das Mut macht"

Giancarlo Fisichella holte mit Platz vier das bisher beste Saisonergebnis für Renault, mehr Probleme hatte sein Teamkollege Heikki Kovalainen

(Motorsport-Total.com) - Noch vor dem Rennen in Monte Carlo wollte Renault-Teamchef Flavio Briatore keine Prognose wagen, 78 Runden später konnte man endlich erleichterte Gesicher beim amtierenden Weltmeister-Team sehen. Giancarlo Fisichella hatte in den monegassischen Straßenschluchten mit Platz vier das bisher beste Saisonergebnis für Renault geholt.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella holte mit Platz vier das beste Saisonergebnis für Renault

Der Römer war von Startplatz vier ins Rennen gegangen und fuhr bis ins Ziel ein starkes, fehlerfreies Rennen. Am Ende hatte er 20 Sekunden Vorsprung auf seinen direkten Verfolger Robert Kubica im BMW Sauber F1. Fisichella war auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs, startete mit den härteren Reifen und wechselte dann beim ersten Stopp auf die weicheren Pneus. Damit konnte er im ersten Stint ein Polster auf die nachfolgenden Piloten herausfahren, das hielt er im zweiten Stint, in den letzten Runden konnte der Italiener sein Auto dann schonen.#w1#

"Wir sollten stolz auf unsere Arbeit sein"

"Das war ein sehr gutes Resultat für mich und das Team, das Ergebnis macht Mut für die Zukunft", erklärte Fisichella danach. "Wir sollten stolz sein auf die Arbeit, die wir an diesem Wochenende abgeliefert haben. Und wir müssen uns bei allen Leuten zu Hause in der Fabrik bedanken, deren harte Arbeit uns das ermöglicht hat. Dank eines neuen Flügels hatte das Auto mehr Grip und es war auch beständiger."

Mit seiner Rennperformance sei er ebenfalls sehr zufrieden, so Fisichella weiter: "Ich habe die ganzen ersten beiden Stints durch gepusht, so lang, bis ich wusste, dass meine Position sicher ist. Es war gut, zum ersten Mal vor BMW Sauber F1 ins Ziel zu kommen und jetzt haben wir mehr Zeit, um in der Fabrik noch einmal Gas zu geben und weitere Fortschritte zu machen. Kanada ist auch wieder ein Kurs, der mir liegt, hoffentlich können wir dort wieder einen Schritt nach vorn machen."

"Jetzt haben wir mehr Zeit, um in der Fabrik noch einmal Gas zu geben und weitere Fortschritte zu machen." Giancarlo Fisichella

Kovalainen hing ausgerechnet hinter Coulthard

Nicht ganz so sorgenfrei verlief der Nachmittag für seinen Teamkollegen Heikki Kovalainen. Nachdem ihm David Coulthard in der Qualifikation ausgebremst hatte, konnte der Finne nur von Startplatz 15 ins Rennen gehen, seine Ein-Stopp-Strategie (erst harte, dann weiche Reifen) brachte ihn als 13. ins Ziel. Im ersten Stint hing Kovalainen ausgerechnet hinter Coulthard fest, in den engen Straßen Monacos konnte er den Schotten nicht überholen. Das gelang dem Finnen erst beim Boxenstopp, da lag er aber schon zu weit zurück.

"Das war für mich ein Wochenende zum Vergessen", erklärte ein mehr als frustrierter Kovalainen danach. "Es ging schon nicht gut los, das Qualifying war schwer und im Rennen konnte ich auch keinen Boden gut machen. Im ersten Stint hing ich hinter Coulthard fest. Ich kam zwar durch den Stopp an ihm vorbei und habe dann attackiert, aber die Autos weiter vorn konnte ich nicht mehr einholen."

"Das war für mich ein Wochenende zum Vergessen." Heikki Kovalainen

In den letzten Runden habe er dann auch noch gespürt, dass mit seinem Motor etwas nicht stimme, so der Finne weiter: "Ich habe fast die gesamte Power und den Antrieb verloren. Das besonders Frustrierende ist, dass sich das Auto eigentlich das ganze Wochenende über sehr gut angefühlt hat, aber in den kritischen Punkten lief es nicht für mich. Mein Rennen wurde eigentlich schon am Samstagnachmittag zerstört, aber das ist jetzt Geschichte. Jetzt freue ich mich auf Kanada, dort kann ich sicher konkurrenzfähig sein. Das ist wieder eine neue Strecke für mich, aber ich freue mich drauf."

Briatore: "Wir sind auf dem richtigen Weg"

"Giancarlo hat das gesamte Wochenende über eine fantastische Leistung gezeigt", jubelte Teamchef Briatore. "Gratulation für den vierten Platz! Aus Teamsicht ist ermutigend, dass wir nach vorn weiter aufgeschlossen haben und uns auch unseren normalen Leistungslevel wieder nähern. Dieser Fortschritt zeigt, dass wir in der Fabrik auf dem richtigen Weg sind. Mein Dank geht an alle, die in den letzten Wochen Tag und Nacht gearbeitet haben. Wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, aber wir wollen von Rennen zu Rennen besser werden."

"Wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, aber wir wollen von Rennen zu Rennen besser werden." Flavio Briatore

"Giancarlo ist ein rundes und starkes Rennen gefahren", ergänzte Technikchef Pat Symonds. "Er konnte ungefährdet unser bisher bestes Saisonresultat holen. Wir haben ihn früh zu seinem ersten Stopp geholt, damit er danach freie Fahrt hat. Bei Heikki war es nach den Problemen in der Qualifikation nur normal, eine Ein-Stopp-Strategie zu wählen. Auf einer Strecke wie in Monaco ist es immer schwer, sich nach vorn zu verbessern. Wir mussten die Strategie leicht ändern und ihn wegen eines Reifenschadens, den er sich beim Kontakt mit einer Mauer zugezogen hatte, früher reinholen als geplant. Dann hatte sein Motor auch noch einen signifikanten Leistungsabfall, wir müssen nun analysieren, woran das gelegen hat."