• 24.10.2006 12:18

  • von Fabian Hust

Neuer McLaren-Mercedes wird ein "Alonso-Auto"

Weltmeister Fernando Alonso ist für seinen eigenwilligen Fahrstil bekannt und dieser wurde bei der Entwicklung des MP4-22 berücksichtigt

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Formel-1-Saison beginnt in vielerlei Hinsicht eine neue Ära. Michael Schumacher wird nach 16 Jahren nicht mehr dabei sein, ebenso Reifenhersteller Michelin und Motorenbauer Cosworth. Ohne den Rekordsieger steigen die Siegchancen der anderen Teams, der Umstieg auf Bridgestone-Reifen wird für die bisherigen Michelin-Teams eine große Umstellung bedeuten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonsos Kurventechnik erfordert Modifikationen an der Aufhängung

Einige Experten sind davon überzeugt, dass auch Weltmeister Fernando Alonso zu Beginn seine Probleme haben wird, denn der Spanier hat einen ziemlich eigenwilligen Fahrstil. Während seine Kollegen überwiegend zum Scheitelpunkt der Kurve weich einlenken, lenkt der 25-Jährige erst später in der Kurve ein, dafür jedoch sehr ruckartig.#w1#

Es ist fraglich, ob dieser Fahrstil im kommenden Jahr noch konkurrenzfähig sein wird. Aufgrund der Tatsache, dass es nur noch einen Reifenhersteller gibt, werden die Gummimischungen deutlich härter, dadurch könnte es sein, dass sich Fernando Alonso umstellen muss. Hinzu kommt, dass die Bridgestone-Reifen traditionell eine steifere Flanke aufweisen als die Michelin-Pneus. Diese Umstellung wird durch die Tatsache erschwert, dass der Rennfahrer erst ab Januar für seinen neuen Arbeitgeber testen darf.

Auch McLaren-Mercedes muss sich durch den Wechsel des Reifenpartners in der kommenden Saison umstellen, aber auch auf den Fahrstil seines neuen Piloten muss man Rücksicht nehmen: "McLaren hat das Chassis und die Vorderradaufhängung des Autos für 2007 mit Fernando im Hinterkopf designt", so McLaren-Mercedes-Pilot Pedro de la Rosa gegenüber der 'Marca'.

Nach Aussage des 35-Jährigen, der hofft, im kommenden Jahr an der Seite seines Landsmannes für das Team Rennen bestreiten zu dürfen, habe das Team die Aufhängung modifizieren müssen, da "Alonso die Bremsen hart rannimmt und das Lenkrad im letzten Moment kräftig herum reißt".

Nach der ersten sieglosen Saison seit 1996 steht das McLaren-Mercedes-Team nun besonders unter Druck, trägt doch das Auto von Fernando Alonso im kommenden Jahr die Startnummer 1. Mit dem Weltmeister an Bord muss die Siegfähigkeit zurückkehren. Das neue Auto, das Mitte Januar präsentiert werden wird, muss nicht nur schneller werden, man muss im Vergleich zu den kommenden Jahren vor allem die Zuverlässigkeit verbessern. Kimi Räikkönen hatte in 85 Rennen 31 Ausfälle zu beklagen.