• 22.08.2006 13:05

  • von Fabian Hust

Monteiro kritisiert "Testfahrer-Rotation" bei MF1 Racing

In den Augen von Tiago Monteiro leidet das Team stark unter der Tatsache, dass man keinen festen Freitagstestfahrer hat

(Motorsport-Total.com) - Für die Nachwuchstalente wie die beiden Deutschen Adrian Sutil und Markus Winkelhock sowie den Schweizer Giorgio Mondini ist es die große Chance, das Team und andere Teamchefs an den Formel-1-Freitagen als Testfahrer von sich zu überzeugen.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Monteiro würde es begrüßen, wenn das Team nur einem Stammtestfahrer hätte

Ihr Arbeitgeber MF1 Racing verfolgt eine andere Strategie als so mancher Konkurrent. Man arbeitet nicht mit einem (bezahlten) und erfahrenen Stammtestfahrer wie zum Beispiel das Williams-Team mit Alexander Wurz, McLaren-Mercedes mit Pedro de la Rosa oder das BMW Sauber F1 Team mit Robert Kubica, sondern setzt auf junge Talente, die wenig Erfahrung aber Sponsorengelder mit in das Team bringen.#w1#

Dass es sinnvoll sein kann, auf erfahrene Fahrer zu setzen, zeigte sich bei McLaren-Mercedes, wo man de la Rosa nach der Trennung von Juan-Pablo Montoya befördert hat, der in Ungarn als Zweiter auf das Podium fuhr. Und auch BMW Testfahrer Robert Kubica feierte seinen Einstand in Ungarn bekanntlich mit Bravour weil er zwar ein Formel-1-Neuling ist, jedoch ausreichend Testkilometer abspulen konnte.

Für die Stammfahrer ist es von Vorteil, einen fixen Testfahrer zu haben, und so findet es auch MF1 Racing-Pilot Tiago Monteiro nicht optimal, dass sein Team auf eine "Testfahrer-Rotation" setzt, zumal der russische Rennstall neben den Formel-1-Wochenenden kaum testet, es den Nachwuchsfahrern also an Erfahrung mangelt: "Das Ergebnis ist, dass wir weniger nützliche Daten erhalten", so der Portugiese gegenüber der 'Formula 1 Race Report'.

Monteiro hätte es begrüßt, hätte man wie BMW zwar einen unerfahrenen dafür aber einen festen Freitagstestfahrer gehabt: "BMW hat die Saison mit Robert Kubica begonnen, der über praktisch so viel Erfahrung verfügt wie unsere Drei bei MF1 Racing zusammen. Er hat seinen Wert mehr als nur unter Beweis gestellt." Zudem sei Kubica mit mehr Vertrauen in die Freitagseinheiten gestartet, da er das Auto besser kennt und mehr Vertrauen in es hat.

Die Freitagstestfahrer von MF1 Racing hingegen steigen teilweise erst nach monatelanger Pause wieder ins Auto und müssen sich deshalb zunächst an das Limit des Autos herantasten: "Das Ergebnis ist, dass wir falsche Informationen erhalten und manchmal fahren die Einsatzpiloten mehr Kilometer, um das zu kompensieren. Nur mit Erfahrung kann man solche Daten rausfiltern."