Rampf: "Das Auto ist ein komplett neues Design"

(Motorsport-Total.com) - Genau wie früher bei Sauber ist Willy Rampf nun auch im BMW Sauber F1 Team verantwortlich für die Chassisabteilung in Hinwil. Der Deutsche hat gemeinsam mit seiner Mannschaft ein Auto gebaut, welches auf den ersten Blick konventionell wirkt und mit soliden Resultaten die Basis für die nächsten Jahre legen soll. Im Interview erklärte er heute in Valencia den F1.06.

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Willy Rampf ist als Technischer Direktor der geistige Vater des neuen F1.06

Frage: "Willy, du bist für das Chassis verantwortlich. Wie viel Arbeit hattet ihr 2005 zu leisten - und ist es jetzt noch mehr geworden?"
Willy Rampf: "Ja, das kann man wohl sagen. In der zweiten Jahreshälfte 2005 mussten wir uns erst einmal mit dem Team der Motorenleute von BMW arrangieren, die Fusion vorantreiben - und nebenbei auch noch ein neues Auto bauen, nämlich den F1.06."#w1#

Mehr Platz im Heck durch den kürzeren Motor

Frage: "Wie groß war die Herausforderung, die neuen Regeln bei der Entwicklung des Autos zu berücksichtigen?"
Rampf: "Nun ja, der Motor ist kürzer geworden - und daraus ergaben sich ein paar Kompromisse. Das ganze Auto war eine große Herausforderung, weil wir das ganze Konzept umstellen mussten. Natürlich hatten wir mehr Platz, speziell im Heck, und darüber haben sich die Aerodynamiker gefreut..."

Frage: "Wie einfach oder schwierig ist es, zwei Organisationen wie Sauber und BMW miteinander zu verbinden?"
Rampf: "Ich denke, dass wir da einen ganz normalen Prozess durchlaufen mussten. Am Anfang waren alle sehr positiv und fast euphorisch gestimmt, aber in Wahrheit gibt es viele verschiedene Leute mit vielen verschiedenen Meinungen. Uns hat aber geholfen, dass wir sehr gut zusammenarbeiten und auf derselben Wellenlänge sind. Im Ergebnis haben wir jetzt ein Auto fertig gestellt, das sich in bester Form befindet."

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Das Heck des F1.06 wirkt aufgeräumt und erinnert leicht an jenes des C24 Zoom

Frage: "Was kannst du uns über die Zusammenarbeit zwischen München und Hinwil erzählen?"
Rampf: "Die Gebiete, in denen die beiden Abteilungen Entwicklungsarbeit leisten, sind verschieden. In Hinwil kümmern wir uns um die Weiterentwicklung des Autos und um die operative Seite, während München für den Motor, den Antriebsstrang und die Elektronik zuständig ist. Das Chassis wird aber weiterhin in Hinwil gebaut."

Frage: "Mit welchen Gefühlen blickst du dem ersten Rennen in Bahrain entgegen?"
Rampf: "Wir haben zunächst noch ein intensives Testprogramm vor uns, in dem wir den Schwerpunkt auf die Zuverlässigkeit und die Leistung legen werden."

Schwerpunkt des F1.06 tiefer als beim C24

Frage: "Was ist eigentlich alles neu am Auto?"
Rampf: "Das Auto liegt grundsätzlich einmal tiefer als das Vorgängermodell, aber es gibt auch viele Änderungen unter dem eigentlichen Chassis. Das ist auch der Hauptgrund für das veränderte Design der Vorderradaufhängung. Durch das neue Motorenreglement können wir mit kleineren Kühlern arbeiten, was man am besten an den Seitenkästen und an der Gestaltung der Flügel erkennen kann. Der gesamte Seitenaufbau ist kleiner und kompakter geworden. Auch die Hinterradaufhängung haben wir komplett neu gestaltet, um sie besser an die Michelin-Reifen anzupassen. Bisher hatten wir damit gute Erfolge bei den Tests."

Frage: "Ist wirklich alles neu oder habt ihr einige Dinge aus dem Vorjahr übernommen?"
Rampf: "Das Auto ist ein komplett neues Design. Wir haben damit im Mai begonnen."

Frage: "Wie entscheidend ist unter dem neuen Reglement die aerodynamische Performance?"
Rampf: "Die aerodynamische Performance ist sogar noch wichtiger geworden, vor allem die Effizienz."

Frage: "Wann wird ein zweites und drittes Chassis für den Testbetrieb zur Verfügung stehen?"
Rampf: "Wir werden das zweite Chassis Anfang Februar fertig haben, das dritte dann wahrscheinlich Mitte Februar."