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  • 17.01.2006 10:28

Boxenstopp in München und Hinwil

Das BMW Sauber F1 Team operiert von zwei verschiedenen Standorten aus - wir stellen Ihnen beide vor

(Motorsport-Total.com) - 300 Mitarbeiter sind am Standort München in den unterschiedlichen Abteilungen mit dem BMW Formel-1-Engagement beschäftigt. Im Anton-Ditt-Bogen schlägt das Herz des Projekts. Hier ist die Heimat von BMW Motorsport, hier im Münchner Norden werden die Formel-1-Motoren entwickelt, erprobt und gebaut. Durch die jüngste Erweiterung stehen seit Ende 2005 modernste Prüfstände und Labors zur Verfügung. Damit wird auch die Getriebeentwicklung in München angesiedelt.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber und Mario Theissen

Doppelte Schlagkraft: Das von Sauber gegründete Team gehört nun BMW

Ein eigenes Gebäude belegt die Formel-1-Teilefertigung mit der angegliederten Qualitätskontrolle. Mit der ebenfalls hier entwickelten und gebauten Elektronik ist der gesamte Antriebsstrang an einem Standort zusammengefasst.#w1#

Die Straße in diesem Gewerbegebiet ist auch die Adresse zahlreicher Büros, darunter jene von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und Heinz Paschen, dem die technische Leitung für den gesamten Antrieb obliegt.

Die Abteilung "Sponsoring und Business Relations" ist hier zu Hause, und auch die Logistik wird von hier aus gestemmt. Das Materiallager wäre ein Eldorado für Fans: Hier ist die Kleiderkammer für die Garderobe der Formel-1-Mitarbeiter untergebracht, und hier sind auch zahlreiche Exponate abrufbar.

In der Münchner Knorrstraße ist das BMW Forschungs- und Innovations¬zentrum, kurz FIZ genannt, beheimatet. Die Formel-1-Ingenieure müssen nur ein paar hundert Meter zurücklegen, um sich mit den FIZ-Spezialisten über Materialanalyse oder Rapid Prototyping persönlich auszutauschen.

Eine knappe Fahrstunde nordöstlich von München, in Landshut, liegt die Formel-1-Gießerei, sie ist dort angegliedert an ihr Serienpendant. Seit 1917 fertigt BMW Hochleistungsmotoren. Heute gehören zur BMW Group die Marken BMW, MINI und Rolls-Royce. Mit dem Ziel, erfolgreichster Premiumhersteller der Automobilindustrie zu sein, hat das Unternehmen eine Produkt- und Marktoffensive mit mehr neuen Modellen als je zuvor gestartet. Bis 2008 soll der Absatz der BMW Group auf 1,4 Millionen Automobile steigen (2004: 1 208 700 verkaufte Automobile).

Die BMW Group beschäftigt weltweit etwa 106 000 Mitarbeiter in rund 50 Nationen. Als Vorstand für Entwicklung und Einkauf ist Prof. Dr. Burkhard Göschel auch für die Motorsport-Projekte des Unternehmens verantwortlich.

Die Formel-1-Geschichte von BMW reicht auf das Jahr 1952 zurück. Der bisher größte Erfolg gelang 1983 mit dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft durch Nelson Piquet (Brabham BMW). Vor der Saison 2006 stehen für BMW insgesamt 200 Starts, 19 Grand-Prix-Siege und 32 Polepositions zu Buche.

Willkommen in der Schweiz

Am Standort im beschaulichen Zürcher Oberland sind per Januar 2006 etwas über 300 Mitarbeiter beschäftigt. Bis Ende 2007 wird die Belegschaft in Hinwil auf über 400 Arbeitnehmer wachsen. Um das anspruchsvolle Entwicklungs- und Testprogramm abzudecken, wird in allen Bereichen aufgestockt. Den größten Zuwachs erfährt die Aerodynamikabteilung, um den Windkanal künftig rund um die Uhr betreiben zu können.

Das Werk in Hinwil verteilt sich auf drei Gebäude. Im Hauptgebäude in der Wildbachstraße 9 befinden sich das Management, die Chassis-Konzeption und -Konstruktion sowie die Verwaltung. Ebenso wie die Qualitätskontrolle sind hier die System- und Fahrzeugingenieure sowie das Renn- und Testteam untergebracht. Im mehr als 6 800 Quadratmeter großen, vierstöckigen Büro- und Fabrikkomplex sind außerdem die Kohlefaserproduktion, der Chassisaufbau und Lagerräume angesiedelt.

Bereits zur Zeit der Sportwagen-WM bezog Sauber das heutige Neben¬gebäude in der Wildbachstraße 3b. Als durch den geplanten Einstieg in die Formel 1 der Platz in diesen Räumen knapp wurde, zog man 1992 in das neu errichtete und jetzige Hauptgebäude um. Die mechanische Fertigung blieb jedoch im alten Firmensitz.

Im Frühjahr 2004 wurde der hochmoderne Windkanal direkt neben dem Hauptgebäude in Betrieb genommen. Das 65 Meter lange, 50 Meter breite und 17 Meter hohe Gebäude besticht besonders durch seine mit Glas verkleidete Fassade.

Hier siedelte man neben den Technikern, die im Windkanal beschäftigt sind, auch die Modelldesigner und Modellbauer, die CFD-Spezialisten sowie andere Mitarbeiter der Aerodynamikabteilung an. "Albert", der 18 Tonnen schwere Supercomputer für CFD-Berechnungen und eine der leistungsfähigsten Maschinen sowohl in der Formel 1 als auch in der Autoindustrie, fand im Erdgeschoss Platz. Ein Eventbereich rundet das technologische und architektonische Meisterwerk ab.