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  • 07.09.2005 10:35

  • von Franziska Beetz

Villeneuve: "Verstehe das Team jetzt besser"

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve über seine Arbeit bei Sauber, eine mögliche Zukunft bei BMW und die Vorteile eines großen Budgets

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve gilt als einer der Charakterköpfe der Formel 1. Der Kanadier, der im Jahre 1997 für WilliamsF1-Renault den Weltmeistertitel holte, ist nunmehr bei Sauber unterwegs und könnte, wie die Dinge stehen, im kommenden Jahr von BMW mit übernommen werden. In einem Interview mit 'ITV' plaudert der Mann, der in der Nähe von Montreal geboren wurde, über Privates, den aktuellen Stand bei Sauber und über das, was da kommen mag.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Seit Beginn des Jahres bei Sauber: Jacques Villeneuve

"Ich freue mich über die Fortschritte, die wir gemeinsam gemacht haben", lobt er seine aktuellen Arbeitgeber. "Und über die Tatsache, dass wir mittlerweile so gut zusammenarbeiten können. Das Team versteht, was ich vom Auto erwarte und beginnt zu wissen, dass das alles nicht so schlimm ist. Auch ich verstehe das Team jetzt besser." Natürlich sei der technische Fortschritt, der in der Saison erzielt werden konnte, noch nicht genug, "aber wenn man sieht, was für ein schmales Budget und wie wenig Leute wir haben, ist es trotzdem beeindruckend."#w1#

Und im nächsten Jahr wird alles anders: Die Übernahme von Sauber durch BMW, momentan im Scheidungsjahr von WilliamsF1, wird die Karten neu mischen. "Das sollte großartig werden", kommentiert der 34-Jährige, der angibt, trotz einer gewissen Vorliebe für Mathematik, Physik und Sprachen die die Schule nie beendet, dafür aber sein "Renn-Diplom" erhalten zu haben. "Ich bin es gewohnt, mit einem finanzstarken Rennstall zu arbeiten. Wenn man eine neue Aufhängung braucht, entwirft man sie sich einfach und probiert sie aus. Wenn sie nicht funktioniert, verwirft man sie eben einfach wieder", schwärmt Villeneuve. "Es werden auch viel mehr kreative Ideen aufkommen, weil die dreifache Anzahl von Leuten zur Verfügung stehen wird."

Davon abgesehen beschreibt er, der beide Welten kennt, die Arbeit bei einem kleinen, privaten Rennstall als ganz ähnlich der bei einem großen Werksteam: "Ich habe immer sehr eng mit meinen Ingenieuren und den anderen Menschen um mich herum zusammengearbeitet. Davon abgesehen habe ich nie diese politischen Spielchen mitgespielt und mit Millionen von Menschen geredet, nur, damit sie glücklich werden", erklärt der Sauber-Pilot. "Ich konnte schon immer gut delegieren und denke, dass meine Ingenieure alles erfahren, was sie wissen müssen, weil ich mit ihnen rede. Für mich ist das also kein großer Unterschied."

Der Ex-Weltmeister, der auf die Frage nach seinem Lieblingsfilm kurz und bündig mit "Pulp Fiction" antwortet, sorgt sich dabei auch nicht um die Möglichkeit, dass er sich für das kommende Jahr wohlmöglich doch noch nach einem neuen Platz in einem ganz anderen Team umsehen muss. "Mein Vertrag umfasst auch das nächste Jahr, also gibt es da meiner Ansicht nach keine Bedenken. Sauber ging ja nicht bankrott und ich kann nur vorzeitig den Vertrag verlieren, wenn das der Fall ist", erklärt der Kanadier. "Oder aber man hat eine spezielle Klausel im Vertrag, so etwas aber existiert in meinem Fall nicht."

"Ich bin sehr glücklich, dass der Zufall es gut mit mir gemeint hat." Jacques Villeneuve

"Als ich unterschrieb, tat ich das nicht auf Grund des Abkommens mit BMW, das wusste ich damals nicht", ergänzt er. "Ich bin also sehr glücklich, dass der Zufall es gut mit mir gemeint hat." Es gibt unglücklichere Fügungen für jemanden, der, wie er selbst erzählt, "nie etwas anderes sein wollte als Rennfahrer." Seit er fünf Jahre alt war, so Villeneuve, habe er nichts anderes mehr im Kopf gehabt. Die einzige Ambition, die für ihn neben dem Motorsport existiert? "Eines Tages möchte ich eine Familie haben."

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