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  • 30.07.2005 16:27

Marko: "Gerüchte gibt es um diese Jahreszeit immer"

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko im Interview über die Situation mit Klien und Liuzzi und Gerüchte, wonach "DC" zu Ferrari wechseln könnte

(Motorsport-Total.com) - Als Motorsportbeauftragter von Red Bull ist Helmut Marko einer der Entscheidungsträger beim gleichnamigen österreichisch-britischen Formel-1-Rennstall. Im Interview am Hungaroring sprach der Ex-Formel-1-Pilot unter anderem über das laufende Grand-Prix-Wochenende und vor allem die Gerüchte, was seine Piloten im Transferkarussell angeht.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko mit David Coulthard

Helmut Marko (links) ist vor allem mit "DCs" bisherigen Leistungen zufrieden

Frage: "Herr Marko, ist Ungarn in Abwesenheit eines Rennens in Österreich so etwas wie ein Heim-Grand-Prix für Red Bull?"
Helmut Marko: "Von der Nähe, von der Streckencharakteristik und vom Publikum her kann man das sicher als Heim-Grand-Prix bezeichnen."#w1#

"Wir wollen überall das Maximum erreichen"

Frage: "Ist der Druck hier besonders groß"
Marko: "Nein, wir wollen überall das Maximum erreichen - ob das jetzt Silverstone ist, das zweite Heimrennen, oder hier. Für uns gilt die Maxime, dass wir immer aus unseren Möglichkeiten das Optimum herausholen wollen."

Frage: "Zwischen Silverstone und Hockenheim hat es Fortschritte gegeben. War das nur streckenbedingt oder ist das ein genereller Trend?"
Marko: "Ich würde so sagen: Wir waren in Silverstone unter unserem Niveau. Jetzt haben wir wieder unsere Linie gefunden, aber selbstverständlich gab es technische Weiterentwicklungen. Wir sind wieder auf Kurs."

Frage: "Könnte die Hitze hier ein Problem werden?"
Marko: "Ja, nur leider ist das ein Problem, das alle betrifft."

Frage: "Wie kann man sich als Team speziell auf diese Hitze einstellen?"
Marko: "Die Techniker machen natürlich von der Lüftungsseite her klar, dass der Motor eine entsprechende Luftzufuhr bekommt. Vom Setup muss man die Reifenabnützung berücksichtigen. Unsere Fahrer sind fit - da wird es keine Probleme geben."

Entscheidung Klien/Liuzzi fällt erst nach Budapest

Frage: "Christian Klien ist nur noch für dieses Rennen gesetzt. Wie geht es dann weiter?"
Marko: "Das werden wir nach diesem Rennen - es gibt ja jetzt eine dreiwöchige Pause - analysieren. Dann werden wir eine Entscheidung treffen."

Frage: "Ist der nächste Wechsel dann der letzte in dieser Saison?"
Marko: "Nein, wir wollen schon - falls es einen Wechsel gibt - nur noch einen, weil es bei jedem Fahrerwechsel gewisse Nachteile gibt. Der augenscheinlichste ist, dass der Fahrer, der das erste Mal wieder startet, im Qualifying als Erster auf die Strecke muss. Das ist halt vom Streckenbeschaffenheitsgrad her ein Nachteil, der bis zu einer Sekunde gehen kann."

Frage: "Wenn Vitantonio Liuzzi die letzten Rennen fahren darf, heißt das dann automatisch, dass er auch für nächstes Jahr praktisch fix wäre?"
Marko: "Nein, außer er bringt entsprechende Leistungen. Theoretisch schaut das so ein: Es waren sechs Rennen für Klien an einem Stück, es wären dann sechs Rennen für Liuzzi, falls wir wechseln, und dann werden wir am Ende der Saison genau analysieren, wer was geleistet hat - auch in Anbetracht, wer bereits wie viele Kilometer in der Formel 1 absolviert hat. Dann werden wir die Ausrichtung für 2006 vornehmen."

Nur mit Coulthard ist Marko wirklich zufrieden

Frage: "Haben Sie schon einen Favoriten?"
Marko: "Nein. Die ursprüngliche Planung war ja, dass wir aus unseren drei Fahrern - Coulthard, Klien und Liuzzi - zwei auswählen, aber der Einzige, der sich für eine sofortige Verlängerung aufgedrängt hat, war Coulthard."

Frage: "Ausgerechnet um den könnte es noch ein Tauziehen geben, denn es gibt Gerüchte, dass Ferrari David Coulthard möchte, falls Rubens Barrichello zu BAR-Honda gehen sollte..."
Marko: "Gerüchte gibt es um diese Jahreszeit immer. Wir haben einen Vertrag mit ihm und ein sehr gutes Verhältnis. Ich glaube nicht, dass da etwas dran ist."

Frage: "Was passiert, wenn Ferrari als Ihr Motorenlieferant auf David Coulthard besteht?"
Marko: "Wir haben einen Vertrag mit Ferrari, der die Zusammenarbeit und die finanziellen Bedingungen regelt. Das Eine hat aber mit dem Anderen nichts zu tun."

Frage: "Ferrari kann also nicht sagen, dass Sie Ihren Fahrer abtreten müssen?"
Marko: "Nein."