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  • 31.08.2004 16:38

  • von Fabian Hust

"007-Schumi": Die Konkurrenz würde am liebsten heulen

Vor Schumacher ziehen alle Teamchefs den Hut, aber irgendwie merkt man, dass die Dominanz auch gerne zu Ende gehen könnte

(Motorsport-Total.com) - Erinnern Sie sich noch, wer im vergangenen Winter angekündigt hat, mit Michael Schumacher und Ferrari um den WM-Titel zu kämpfen? Schnell mussten BMW-Williams und Co. einsehen, dass auch in diesem Jahr gegen diese einmalige Kombination kein Kraut gewachsen ist. Und auch Teamkollege Rubens Barrichello konnte nur - oder besser gesagt, musste - auch in diesem Jahr wieder die zweite Geige spielen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Wann verspritzt Michael Schumacher wohl zum letzten Mal Champagner?

"Michael wird sehr wahrscheinlich auch die nächsten beiden Weltmeisterschaften gewinnen, das ist vorsichtig geschätzt, denn er hat gesagt, dass er 2006 vielleicht zurücktreten wird", so Minardi-Teamchef Paul Stoddart auf 'F1.com'. Dass der Deutsche auch in den kommenden Jahren den Ton angeben könnte, bereitet dem Australier keine Sorgen: "Die Leute, die das satt haben, haben sowieso schon ihren Fernseher abgeschaltet..."#w1#

Interessant ist, dass die Einschaltquoten tatsächlich im Schnitt trotz aller Dominanz nicht dramatisch eingebrochen sind, sie bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau, mit dem fast alle Beteiligten zufrieden sein können. Einzig an den Strecken - und da kurioserweise besonders stark bei den beiden deutschen Rennen - ist das Interesse teilweise, aber auch nicht überall, zurückgegangen. Hierfür sind aber vor allem die hohen Eintrittspreise verantwortlich zu machen.

Für Renault-Teamchef Flavio Briatore ist Rekordsieger Michael Schumacher "großartig", weil seiner Meinung nach die Leute Helden bei der Arbeit sehen wollen: "Und sie mögen die aufregende Tatsache, dass sogar ein Super-Held geschlagen werden kann. Was mich angeht, ich würde am liebsten heulen...", so der Italiener, der bei Benetton gemeinsam mit dem heute 35-Jährigen zwei WM-Titel einfuhr, jetzt aber ein Gegner des Kerpeners ist.

Wer McLaren-Teamchef Ron Dennis kennt, der weiß, dass ihm dieser neuerliche Titel für Ferrari und Schumacher echte Schmerzen bereitet. Der Brite tröstet sich in aller Öffentlichkeit mit der Tatsache, dass es den "Roten" nicht gelungen ist, alle Saisonrennen bis auf eines zu gewinnen, was McLaren 1988 gelang - allerdings gab es damals nur 16 Rennen. Bezeichnend auch die Reaktion von Dennis auf die Frage, was er zu Schumachers Titel Numero sieben sage: "Wer ist Schumacher?"

Auch wenn es Dennis hasst zu verlieren, gibt er sich dennoch sportlich: "Michael und Ferrari leisten gute Arbeit und sie sollten nicht durch irgendwelche Regularien geschlagen oder behindert werden." Für BAR-Teamchef David Richards ist Michael Schumacher einfach nur "unglaublich gut" und er habe bewiesen, dass er immer alles gibt, egal ob es um den Sieg oder eine andere Position geht: "Die Leute werden durch solch einen Geist angezogen."

Eddie Jordan, der Schumacher 1991 das Formel-1-Debüt ermöglichte, hat aber auch einen entscheidenden Haken an Schumacher ausgemacht: "Er ist ein sehr zurückgezogener Mensch - was sein Recht ist - aber um in den Augen der Öffentlichkeit ein Superheld zu sein, muss man eine Geschichte haben. Im Moment denken die Leute auf der Straße nur, dass Michael einfach gut ist - fast schon wie ein Roboter."

Für das Toyota-Team geht Bruder Ralf ab kommender Saison an den Start und er soll Michael gehörig Dampf machen, denn für Toyota ist es laut Teamchef Tsutomu Tomita "schrecklich", dass der "große" Schumi so sehr dominiert: "Aber verstehen sie mich nicht falsch, in der Zukunft möchte Toyota in solch einer Situation sein, in der sich im Moment Ferrari mit Michael befindet..."

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