• 04.03.2004 11:03

Schumacher: "Ich bin doch erst 35"

Michael Schumacher zeigte sich vor dem WM-Auftakt in Australien gut gelaunt und dementierte abermals Rücktrittsgerüchte

(Motorsport-Total.com/sid) - Motorrad-Tour mit Mick Doohan, eine gute Tat für Kinder und eine Karteinlage mit Herz: Weltmeister Michael Schumacher genoss seinen ersten offiziellen Auftritt in Australien, zeigte sich gut erholt und bestens gelaunt. Nur die ständigen Rücktrittsgerüchte gehen dem Ferrari-Star langsam auf die Nerven. "Bei diesen Fragen fühle ich mich wirklich alt, aber ich bin doch erst 35. Rennen fahren und gewinnen ist für mich immer noch die pure Freude. Solange ich diesen Spaß habe und besser als die anderen bin, gibt es keinen Grund, mit dem aufzuhören, was ich so liebe", sagte Schumacher vor dem WM-Start am Sonntag in Melbourne.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher erfüllte dem siebenjährigen Lachlan den größten Wunsch

Schumacher stellte sich am Donnerstag ganz in den Dienst der guten Sache. Der Rekord-Champion warb bei einer Veranstaltung von Ferrari-Benzinlieferant Shell für die "Make-A-Wish" Foundation, die todkranken Kindern einen vielleicht letzten Wunsch erfüllt. Der Traum des siebenjährigen Lachlan war es, einmal in seinem kurzen Leben mit Michael Schumacher zusammenzutreffen. Der Formel-1-Star, Vater zweier Kinder, erfüllte diesen Wunsch natürlich gern. Vor laufenden Kameras und im Blitzlichtgewitter der Fotografen nahm der Weltmeister den Jungen als Beifahrer bei einer Karteinlage mit. Als "Schumi" Lachlan zum Abschiedsfoto in die Arme nahm, leuchteten die Augen des Kleinen.#w1#

Diese Dinge sind für einen wie Schumacher, der in seinem Sport schon alles erreicht hat, wirklich wichtig. Der 35-Jährige ist sichtlich froh, wenn er dem Rummel um seine Person für einige Augenblicke entfliehen kann. Auch in Australien. Deshalb verabredete sich der Kerpener am Mittwoch mit seinem australischen Kumpel Mick Doohan. Zusammen mit dem fünfmaligen Motorrad-Weltmeister in der 500-ccm-Klasse und einigen guten Freunden machte Schumacher völlig unerkannt einen Motorrad-Ausflug durch die malerischen Dandenong Ranges. Der Ferrari-Pilot saß auf einer Harley Davidson V-Rod und genoss das Easy-Rider-Feeling.

Auch als sechsmaliger Weltmeister klopft Schumacher bei seinen Prognosen keine großen Sprüche. Sein neuer Ferrari F2004 sei besser und schneller als das Vorjahresauto, ließ er sich entlocken: "Aber wie viel genau, das müssen wir hier erst noch rausfinden." Er freue sich auf die neue Saison, meint der Gewinner von bislang 70 Grand Prix: "Es wird spannend und interessant, für uns kann es ganz gut werden." Im Titelrennen erwartet er in diesem Jahr einen Dreikampf mit BMW-Williams und McLaren-Mercedes, aber auch Renault und BAR seien zu beachten. Schumacher: "Wir haben in der Winterpause hart gearbeitet und sind gut vorbereitet."

Teamkollege Rubens Barrichello sprühte ebenfalls nicht gerade vor Wortwitz. Auf die Frage nach einer möglichen Teamorder erzählte Ferraris ewige Nummer 2: "Wenn ich schneller als Michael bin, kann ich Rennen gewinnen. Das habe ich in den vergangenen Jahren ja auch schon einige Male geschafft." Außerdem sei er glücklich, dass er für ein Team wie Ferrari fahren darf, verriet der Brasilianer: "Deshalb will ich vor dem ersten Grand Prix auch nicht von Nummer eins und zwei sprechen." Und ein "Schmerzensgeld" von 12 Millionen Euro für die undankbare Nebenrolle ist ja auch nicht schlecht.