Was in Aserbaidschan sonst noch geschah: Transfer-Deals beim Abendessen und Fotos mit dem Despoten Alijew
Schöner kann ein Formel-1-Wochenende doch gar nicht beginnen: Zuerst hat die Mercedes-Pressedame Rosa Herrero Venegas diesem Paar ermöglicht, die Silberpfeil-Box einmal hautnah zu erleben. Und dann macht der Herr seiner Geliebten auch noch einen Heiratsantrag. Sie hat "Ja" gesagt!
Das Geidar-Alijew-Zentrum, eine Kulturstätte vor den Toren von Baku, ist für viele Aserbaidschan-Touristen ein Fixpunkt auf dem Sightseeing-Plan. Selbst die beiden Red-Bull-Stars Max Verstappen und Daniel Ricciardo nutzen die Gelegenheit, sich vor dem Grand Prix kulturell fortzubilden.
Geliebt wird Baku von den Fahrern aber vor allem aus einem Grund: Das Hilton-Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe des Paddocks, fußläufig von der Interviewzone. So kurz sind die Wege für die Stars nicht einmal in Monte Carlo.
Und natürlich lässt sich die Regierung den Event einiges kosten, um ordentlich die Werbetrommel für Baku zu rühren. Unter den Stars, die abends auf der Showbühne auftreten, ist 2017 zum Beispiel Lewis Hamiltons Ex Nicole Scherzinger oder auch die Pop-Diva Mariah Carey, hier mit Sohn Moroccan Scott Cannon, ...
... sowie die Black Eyed Peas. Normalerweise singen sie: "I gotta feeling that tonight's gonna be a good night." Was diesmal weniger auf Max Verstappen (vierter Ausfall in den vergangenen sechs Rennen) zutrifft als auf seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo.
Ilham Alijew (Dritter von links) regiert in Aserbaidschan mit einer harten Hand, die wenig Opposition verträgt. Die neuen Formel-1-Bosse haben mit solchen Staatschefs eigentlich wenig am Hut. So weit, die obligatorischen Fotos zu verweigern, gehen Ross Brawn, Sean Bratches und Chase Carey dann aber doch nicht.
Eingefädelt hat den Deal zwischen Aserbaidschan und der Formel 1 übrigens Flavio Briatore. Der betreibt in unmittelbarer Nähe der Grand-Prix-Strecke einen seiner Billionaire-Clubs. Und hat im Vorbeigehen einen Baku-Botschaftervertrag für seinen Freund Fernando Alonso eingetütet. Sicher alles recht lukrativ.
Um Alonsos Zukunft kümmert sich Briatore ebenfalls. Das Abendessen mit Niki Lauda und Toto Wolff soll allerdings nur ein Plausch unter alten Bekannten gewesen sein. Wirklich? Alonso sagt jedenfalls, Baku sei das bisher positivste Wochenende 2017 gewesen. Wegen seiner Zukunft, nicht wegen der ersten WM-Punkte.
Worüber diese beiden Herren wohl sprechen? Red-Bull-Junior Pierre Gasly bewirbt sich bei Helmut Marko mutmaßlich um eine Formel-1-Chance für 2018. Die könnte er am ehesten bei Toro Rosso bekommen. Oder noch in dieser Saison, als Ersatz für Jolyon Palmer bei Renault.
Wo Despoten und Flavio Briatore sind, ist Bernie Ecclestone nicht weit. Der entmachtete Formel-1-Boss wird von Felipe Massa herzlich umarmt. Und gibt gemeinsam mit Briatore ein höchst merkwürdig anmutendes Facebook-Live-Interview mit der PR-Abteilung des Baku City Circuit.
Lewis Hamilton hat seine Fans überall: In Baku kommen sie sogar aus dem Iran. #HammerTime hat Sebastian Vettel diesmal aber etwas anders interpretiert. Der Hammer war in Runde 19 des actionreichen Rennens sein Ferrari.
Lewis Hamiltons Hunde sind natürlich auch in Baku dabei. Nachdem sie zuletzt schon ihre eigenen Paddock-Pässe bekommen haben, darf Roscoe jetzt sogar im Mercedes-Cockpit Platz nehmen. Wir fragen uns, wie lange es noch dauert, bis Roscoe und Coco auch mal testen dürfen ...