Was in den Ardennen sonst noch geschah: Ein Bravo-Otto für Lewis Hamilton, Bernie und die Milchbauern und vieles mehr
Spa-Francorchamps, das ist einer der letzten Klassiker der Formel 1. Einerseits wegen der ganz besonderen Atmosphäre: Jedes Jahr suchen sich tausende Fans, viele davon aus dem nahe gelegenen Deutschland, die besten Plätze in den Ardennenwäldern. Ist etwas unkomfortabler als der sündhaft teure Paddock-Club (rund 4.500 Euro), hat aber mehr Charme.
Faszination Eau Rouge: Im Fernsehen ist kaum zu erkennen, wie steil die vielleicht spektakulärste Kurve der Formel 1 wirklich ist. Dieses Foto von Fernando Alonsos Trackwalk bringt das besser zum Ausdruck.
Sebastian Vettel höchstpersönlich trägt ein Soundsystem an die Strecke. Der viermalige Weltmeister ist sich nicht zu schade dafür, auch mal selbst anzupacken. Wie schon in Indien 2013, als er den Red-Bull-Mechanikern beim Kisten verladen half, um die Titelfeier früher beginnen zu können.
Grund zum Feiern haben einige schon vor dem Grand Prix von Belgien. Lewis Hamilton zum Beispiel, der von einer deutschen Jugendzeitschrift mit dem Bravo-Sport-Otto in Gold ausgezeichnet wird, ...
... oder Felipe Nasr, der seinen 23. Geburtstag feiert und von Teamchefin Monisha Kaltenborn und Sauber-Manager Beat Zehnder eine Torte überreicht bekommt.
Nicht zu vergessen das Team von RTL, das seinen Vertrag mit Bernie Ecclestone um zwei weitere Jahre verlängert und die Formel 1 bis Ende 2017 im Free-TV zeigen wird. Kostenpunkt: geschätzte 25 Millionen Euro pro Saison.
Happy auch die belgischen Milchbauern, die eigentlich vorhatten, alle Zufahrten zur Rennstrecke mit ihren Traktoren zu blockieren. Sie sind mit den niedrigen Milchpreisen nicht einverstanden. Lösung auf Ecclestone-Art: stattdessen einen Fototermin organisieren und gute Laune verbreiten. So sind die Milchbauern besänftigt und das Rennen gesichert.
Force-India-Chef Vijay Mallya hatte schon immer graue Haare, auch als ihm das Wasser finanziell gesehen noch nicht bis zum Hals stand. Aber jetzt sind die auch lang geworden. Böse Zungen munkeln, dass er sich den Friseur nicht mehr leisten kann.
In Le Mans sind Hollywood-Superstar Patrick Dempsey und Nico Hülkenberg für Porsche gefahren, jetzt treffen sie sich an der Formel-1-Strecke wieder. Dempsey träumt davon, eines Tages einen Formel 1 zu testen. Vielleicht bei Force India?
Zunächst mal muss er aber noch kleinere Brötchen backen. Zum Beispiel beim Gaststart im Porsche-Supercup, an der Seite von Rallye-Legende Sebastien Loeb. Über die Plätze 13 (Loeb) und 23 (Dempsey) kommt das Promi-Duo aber nicht hinaus.
Alter Bekannter: Wegen eines Sponsorentermins schaut Timo Glock wieder einmal bei der Formel 1 vorbei. Und drückt seinem Ex-Team Manor-Marussia die Daumen. Inzwischen fährt der Deutsche DTM - und ist nicht nur Papa, sondern auch Ehemann.
Genau wie Romain Grosjean, der dank des Vettel-Reifenplatzers sein erstes Podium seit Texas 2013 einfährt. Der Jubel ist groß: "Für uns ist das wie ein Sieg", strahlt der Lotus-Fahrer.
Und so stoßen die Lotus-Ladys mit einem Gläschen Champagner auf Grosjean auf. Der muss sich an diesem Wochenende nur den überlegenen Mercedes-Silberpfeilen geschlagen geben.
Mit dem Privatjet unterwegs nach Hause: Sieger Lewis Hamilton genießt den wunderschönen Blick über den Wolken - und den WM-Stand. Denn 28 Punkte Vorsprung bedeuten, dass er auch Monza auf jeden Fall als WM-Leader verlassen wird.
"Am liebsten würde ich jetzt bei meiner Frau (TV-Moderatorin Marion; Anm. d. Red.) und meinem Kind sein", meint Grosjean nach dem Rennen. Tags darauf wird ihm dieser Wunsch erfüllt. Zum Glück ist vom Podiums-Champagner noch ein Schlückchen übrig!