Spa-Francorchamps
Der Grand Prix von Belgien findet nach vierwöchiger Sommerpause am 25. August 2013 in Spa-Francorchamps statt, und Teams und Fahrer freuen sich wie jedes Jahr auf den anspruchsvollen Kurs in den Ardennen und dessen berühmte Kurven, wie die Eau Rouge.
Sebastian Vettel reist zum elften Rennen der Saison 2013 schon als deutlicher WM-Führender nach Belgien, mit bereits vier Siegen im Gepäck und 38 Punkten Vorsprung vor dem WM-Zweiten Kimi Räikkönen. Und er hat nicht vor, seinen Lauf zu stoppen.
Kein Spa-Wochenende ohne Wetterkapriolen: Die erste Trainingseinheit findet unter wechselnden Bedingungen statt und bringt Fernando Alonso als Schnellsten hervor. Beim zweiten und dritten Freien Training kann sich auf trockener Fahrbahn jeweils Vettel durchsetzen. Richtig durchwachsen wird es aber erst im Qualifying...
Nasse Bedingungen am Samstag bedeuten auch immer eine Chance für die kleineren Teams. Die nutzen vor allem Caterham-Pilot Giedo van der Garde und die Marussia-Fahrer Jules Bianchi und Max Chilton. Mit der mutigen Entscheidung, auf abtrocknender Strecke schon früh auf Slicks umzusteigen, sichern sie sich den Einzug in Q2 und schließlich die Startplätze 14, 15 und 16.
Besonders glücklich hätte es auch für Force-India-Pilot Paul di Resta enden können. Der Brite ist nach erneutem Schauer in Q3 lange auf Pole-Position-Kurs, bis die Strecke zum Ende hin doch wieder stark abtrocknet, andere ihre Chance ergreifen können, und er schließlich nur Fünfter wird.
Lewis Hamilton ist der Glückliche, der die besten Streckenbedingungen und die schnellste Zeit erwischt. Er qualifiziert sich als Erster vor den Red-Bull-Fahrern Vettel und Mark Webber. Es ist schon die achte Mercedes-Pole der Saison, gewonnen haben die Silberpfeile 2013 allerdings erst zweimal.
Das Rennen in Spa-Francorchamps verspricht einmal mehr ein spannendes zu werden. Kann sich Hamilton wie zuvor in Budapest durchsetzen? Holt sich Vettel seinen fünften Saisonerfolg? Oder kann ein anderer Pilot in den Ardennen punkten? Fans und Streckenposten sind gespannt.
Beim Start kann sich Hamilton noch gegenüber den beiden Red Bulls behaupten. Webber kommt sowieso einmal mehr schlecht weg und fällt weit nach hinten. Dafür erwischt Fernando Alonso einen guten Start und liegt, vom neunten Platz aus ins Rennen gegangen, schon nach kürzester Zeit auf Platz vier.
Hamiltons Führungskilometer enden aber schon nach wenigen Kurven. Vettel zieht an dem Briten vorbei, der nun seinen Teamkollegen Nico Rosberg im Rückspiegel hat.
Für den amtierenden Weltmeister heißt das mal wieder freie Fahrt. Der Red Bull mit der Startnummer 1 kann sich schnell vom Rest des Feldes absetzen.
Ungewohntes Bild von Kimi Räikkönen: Nachdem der Finne schon früh im Rennen Probleme mit seinen Bremsen bekam, muss er in Runde 26 schließlich aufgeben. Es ist der erste Ausfall seit seinem Comeback 2012 und das Ende einer Serie von 27 Punkteplatzierungen hintereinander.
"Der hat mir in die La Source hinein plötzlich extrem die Tür zugemacht. Da wollte ich ihm zeigen, dass das nicht richtig war", sagt Force-India-Pilot Adrian Sutil zu seinem Kontakt mit Sauber-Pilot Esteban Gutierrez in der 19. Runde, bei dem beide Autos etwas abbekommen. Beide können aber auch weiterfahren.
Schlimmer erwischt es jedoch Sutils Teamkollege Paul di Resta. Auch der Brite hat Kontakt, und zwar mit dem Williams von Pastor Maldonado. Nach einer leichten Berührung will der Venezolaner dann in die Boxengasse abbiegen und räumt dabei den Force India ab. Für di Resta bedeutet das einen frühen Feierabend, für Maldonado eine Stop-and-Go-Strafe.
Fernando Alonso fährt derweil ein problemfreies Rennen und kämpft sich mit einer starken Leistung und guter Taktik an Jenson Button, Nico Rosberg und Lewis Hamilton vorbei. Platz zwei lautet am Ende das verdiente Ergebnis für den Ferrari-Piloten.
Auch Button ist zwischenzeitlich auf Podestkurs. Der McLaren-Pilot ist lange auf Platz drei unterwegs und zieht sogar eine Einstoppstrategie in Erwägung, bis seine Reifen neun Runden vor Schluss doch noch in die Knie gehen und er nur als Sechster ins Ziel kommt.
Der Sieg geht ungefährdet an Vettel, der seinen WM-Vorsprung damit auf 46 Zähler ausbauen kann. Alonso und Hamilton können in der Gesamtwertung aber immerhin an Räikkönen vorbeiziehen.
Auf dem Podium hält Hamilton noch einmal inne. Ob er da schon ahnt, dass Vettel bis zum Saisonende nicht mehr vom Siegertreppchen zu stoßen ist?