Manama
Die Formel 1 kehrte am Wochenende wieder in die Wüste zurück. Der Grand Prix von Bahrain ist wegen der politischen Spannungen im Königreich am Golf sehr umstritten. 2011 wurde das Rennen sogar abgesagt. In diesem Jahr wurden die Mitglieder der Teams angehalten, sich nicht spät am Abend in den Vororten zu zeigen.
Die Straßen von Manama in Richtung Rennstrecke in Sakhir: Viel Werbung für das Formel-1-Rennen, wenige Autos und immer wieder (hier ausnahmsweise nicht zu sehen) Polizeiposten. Sicherheit wird groß geschrieben.
Der Qualm im Hinterland des "Bahrain International Circuit" war für einige der Hinweis, dass wieder Proteste toben. Allerdings hat die Rauchentwicklung andere - ganz banale - Ursachen: Bei der Rohölverarbeitung und der Gasförderung wird abgeflammt.
Eigentlich gilt Bahrain als das Rennen im Kalender, bei dem man die stabilsten Wetterbedingungen erwarten darf. Aber der Formel-1-Tross wurde in Manama von einem seltenen Schauspiel überrascht: Am Donnerstag gab es dicke Wolken und sogar einen kräftigen Regenguss.
Nach der nassen Dusche erstrahlte das Fahrerlager schnell wieder im typischen Glanz. Landestypische Tiere zum Anfassen...
...und sogar die standfeste Rennversion steht im Fanbereich des Paddocks von Bahrain. Das Kamel präsentierte sich stabiler als die Ferrari-Formel-1-Autos im Rennen am Sonntag.
Die Piloten der Roten machten es sich am Wochenende mehrfach im Fahrerlager gemütlich. Sitz- und Kuschelecke auf arabisch. Hier plaudern die beiden Ferrari-Testpiloten Pedro de la Rosa (links) und Marc Gene (rechts) mit einem TV-Journalisten.
Die Formel 1 wird in Bahrain zwar mit offenen Armen empfangen, aber das Interesse der Öffentlichkeit im Königreich hält sich dennoch in Grenzen. Die Piloten konnten die Zuschauer auf der Tribüne bei der Fahrerparade eigentlich einzeln per Handschlag begrüßen.
Die Offenheit in Bahrain zeigt sich allerorten. Frauen müssen keinesfalls verschleiert durch das Fahrerlager gehen. Manama gilt als Partymeile der gesamten Region. Woche für Woche pilgern Tausende über die lange Brücke aus Saudi-Arabien nach Bahrain, weil es in den hiesigen Hotelbars alles an Alkohol gibt, was man sich vorstellen kann.
Seit Saisonbeginn immer mit dabei: Jennifer Becks. Die Freundin von Adrian Sutil begleitet ihren Liebsten seit dessen Rückkehr in die Formel 1 zu allen Rennen.
Auch Gerhard Berger hat seine Lebensgefährtin immer mit dabei. Am vorherigen Wochenende zeigte sich der Österreicher gemeinsam mit Freundin Helene bei der Langstrecken-WM in Silverstone, nun waren die beiden auch in Bahrain.
Eine Frau in der Formel 1? Nein - so unglaublich das klingen mag: Dieser Helm gehört dem durchaus männlichen Marussia-Testpiloten Rodolfo Gonzalez, der am Freitag in Bahrain seine ersten Runden im Freien Training drehen durfte.
Ex-Formel-1-Pilot Johnny Herbert arbeitet normalerweise für das britische Fernsehen. Aber der frühere Benetton-Teamkollege von Michael Schumacher hat offenbar ein neues Hobby für sich entdeckt: Fotografie.
In Bahrain geht es immer auch um Moneten. Hier sehen Sie Ecclestone-Lebensgefährtin Fabiana Flosi mit dem reichsten Mann der Welt. Der Mexikaner Carlos Slim unterstützt unter anderem Sergio Perez und Esteban Gutierrez.
Weitere Milliarden auf einem Foto: Force-India-Teamchef und Geschäftsmann Vijay Mallya trifft Bahrain-Kronprinz Salman bin Hamad Al Khalifa und dessen Gefolge. Die Königsfamilie lässt sich den Grand Prix viel kosten. Allein Ecclestone kassiert pro Jahr 40 Millionen US-Dollar an Antrittsprämie.
Kommen wir zur Süßwarenabteilung: Marussia-Pilot Max Chilton feierte am Sonntag seinen 22. Geburtstag. Als Überraschung bekam der Brite eine schönere Torte als Red-Bull-Pilot Mark Webber zum großen Jubiläum...
In tristem Hellbraun und mit einer Karrikatur des Australiers: Die Torte für Mark Webber, der am Bahrain-Wochenende seinen 200. Grand Prix bestritt. Das Kinn fällt noch größer aus als jenes von Michael Schumacher - vielleicht weil Webber nach der Stallorder-Affäre immer solch ein langes Gesicht zieht?
Bei der feierlichen Übergabe versammelte sich die Mannschaft um Teamchef Christian Horner und Jubilar Mark Webber. Aber wer fehlt? Natürlich Intimfeind Sebastian Vettel. Auch von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko ist nichts zu sehen...
Rennsieger Sebastian Vettel kletterte mit weiblicher Begleitung auf das Siegerpodest. Die Elektronikspezialistin Gill Jones wurde von Red Bull auserkoren, den Pokal für das Siegerteam in Empfang zu nehmen - ein Novum in der Formel 1. Wie immer in Bahrain: Es gab keinen Schampus, sondern Rosenwasser.
In der Box von Lotus knallten hingegen die echten Sektkorken. Das Team hatte mit Platz zwei (Kimi Räikkönen) und Rang drei (Romain Grosjean) das starke Vorjahresresultat wiederholen können. Lotus sammelte viele Sympathiepunkte: Man verteilte im Fahrerlager kostenlos Bob Dylan CDs.
Hurra, der Frühling kommt! Nach diesem Motto fand die Farbauswahl bei den Siegershirts von Red Bull aus. Aus der Hitze in Bahrain geht es nun ins europäische Frühjahr.
Die Formel 1 hat die ersten vier Überseerennen hinter sich gebracht. In drei Wochen beginnt die Europasaison mit dem Grand Prix von Spanien in Barcelona.