Zypern: Heißer Schotter/Asphalt-Mix

Die Asse der ERC und MERC erwartet auf Zypern ein heißer Mix aus Schotter und Asphalt - Breen, Kajetanowicz und Al-Attiyah zählen zu den Favoriten

(Motorsport-Total.com) - An diesem Wochenende geht die neunte Station der Rallye-Europameisterschaft (ERC) in Zypern über die Bühne. In Abwesenheit der Skoda-Mannschaft lastet der Erfolgsdruck auf den Schultern von Peugeot-Pilot Craig Breen. Der Nordire reiste mit 53 Punkten Rückstand auf Skoda-Werksfahrer Esapekka Lappi auf die Mittelmeerinsel. Breen kann auf Zypern maximal 39 Punkte sammeln. Diese werden auch nötig sein, wenn er seine Chance auf den EM-Titel wahren will. Eine ähnliche Situation herrscht auch in der ERC 2WD Gesamtwertung: Da Stephane Lefebvre nicht am Start ist, kann Zoltan Bessenyey seinen Rückstand von 15 Zählern reduzieren.

Titel-Bild zur News: Atonin Tlustak

In Zypern ist ein Kompromiss zwischen Schotter und Asphalt gefragt Zoom

Zum ersten Mal seit 1999 ist Zypern wieder im Kalender der Europameisterschaft vertreten, nachdem die Rallye in jüngerer Vergangenheit Teil der Intercontinental Rallye Challenge (IRC) war. Zypern ist eine einzigartige Veranstaltung im Rallye-Kalender, denn es wird auf unterschiedlichen Belägen gefahren. Obwohl sie als Schotter-Rallye geführt wird, werden 82,98 Kilometer - oder 35,76 Prozent - auf Asphalt durchgeführt. Die Autos sind aber primär für Schotter abgestimmt und fahren auch mit Schotter-Reifen. Die restlichen 149,04 Kilometer finden auf Schotter statt.

Los geht es am Freitagabend mit einer Superspecial in der Stadt Nikosia, wo auch die Rallye-Basis stationiert ist. Die erste lange Etappe geht am Samstag mit vier Prüfungen über die Bühne, die zweimal absolviert werden. Im Laufe des Tages wird dabei dreimal der Service-Park in Nikosia besucht. Insgesamt werden am Freitag bei den Prüfungen zwei bis neun 138,38 Wertungskilometer zurückgelegt.

Der Sonntag besteht aus drei weiteren Prüfungen, die je zweimal absolviert werden müssen. Mit 93,64 Kilometern fällt die zweite Etappe, bei der es ebenfalls drei Service-Stopps gibt, etwas kürzer aus. Die Hitze und der Kompromiss zwischen Schotter und Asphalt stellen die Fahrer vor große Herausforderungen. Zypern ist auch die vierte und letzte Station für die spezielle Schotterwertung der ERC. Breen und Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) kämpfen um den Titel "ERC Gavel Master". Ott Tänak, der diese Wertung anführt, ist in Zypern nicht am Start.

Zypern ist aber nicht nur Teil der Europameisterschaft, sondern die Rallye zählt auch zum Kalender der Middle-East-Meisterschaft (MERC). Deshalb sind viele Topfahrer der MERC dabei. Darunter sind Nasser Al-Attiyah, der schon dreimal auf Zypern gewonnen hat, Khalid Al-Qassimi, Abdulaziz Al-Kuwari und Yazeed Al-Rajhi. Diese Piloten zählen auch zu den Mitfavoriten für den Gesamtsieg und stellen harte Konkurrenz für die ERC-Starter Breen und Kajetanowicz dar.


ERC: Rallye Zypern

Das zeigte sich auch schon im Qualifying, als Kajetanowicz nur um zwei Zehntelsekunden schneller als Al-Rajhi war. Pech hatte Geheimfavorit Al-Attiyah, dessen Ford Fiesta RRC nach dem Start ausrollte und er demnach keine Qualifyingzeit setzen konnte. Es gab ein Elektronikproblem. Somit muss Al-Attiyah die erste Etappe als Erster starten. Kajetanowicz wählte Startposition sieben, während sich Al-Rajhi für den elften und letzten Startplatz entschieden hat.

Startreihenfolge für Etappe 1:
01 Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC)
02 Antonin Tlustak (Skoda Fabia S2000)
03 Martin Hudec (Mitsubishi Lancer Evo IX)
04 Witali Puschkar (Mitsubishi Evo X)
05 Jaroslav Orsak (Skoda Fabia S2000)
06 Bruno Magalhaes (Peugeot 208 T16)
07 Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5)
08 Craig Breen (Peugeot 208 T16)
09 Robert Consani (Peugeot 207 S2000)
10 Khalid Al-Qassimi (Citroen DS3 RRC)
11 Yazeed Al-Rajhi (Ford Fiesta RRC)