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  • 23.11.2011 08:34

  • von Roman Wittemeier

Tomczyk: Der Stachel sitzt zu tief

DTM-Champion Martin Tomczyk nimmt die Startnummer eins mit zu seinem neuen Arbeitgeber - Miguel Molina: "Wir werden ihn vermissen"

(Motorsport-Total.com) - Martin Tomczyk holt 2011 endlich den DTM-Titel im Audi - und wechselt zum kommenden Jahr zu einem anderen Hersteller. Diese Nachricht sorgte zwar vielerorts für Erstaunen, war aber angesichts der Vorgänge in den vergangenen zwölf Monaten keine allzu große Überraschung. Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich hatte den erfahrenen Piloten zur neuen Saison von Abt zu Phoenix geschickt, er wurde in einen "Gebrauchtwagen" degradiert.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk veraschiedete sich mit dem DTM-Titel von Audi

Diese Rückstufung hinterließ bei Tomczyk deutliche Spuren. Angeblich gab es schon frühzeitig Kontakt zu BMW, wo der Rosenheimer vermutlich bald als neuer Pilot für 2012 vorgestellt wird. Der Stachel der Versetzung trieb Tomczyk in diesem Jahr zu Höchstleistungen und zum Gewinn der Meisterschaft an, die Wunden konnte jedoch auch dieser Erfolg nicht heilen. "Sieht so aus, als würde er zu BMW gehen und als Meister die Startnummer eins mit dorthin bringen", schreibt Mercedes-Pilot Gary Paffett voa Twitter.

"Es ist offiziell, dass Martin Audi nun nach elf Jahren verlassen wird. Wir werden ihn vermissen", berichtet Miguel Molina, der somit indirekt bestätigt, dass er dem Audi-Kader 2012 erhalten bleiben wird. "Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute", so der Spanier weiter. Tomczyk hat seinen Marktwert 2011 erheblich gesteigert - vom Pechvogel zum Champion, vom Talent auf dem Abstellgleis zum umworbenden Vollgashelden.

In einer Umfrage von 'Motorsport-Total.com' gaben 70,39 Prozent der rund 3.000 Teilnehmer an, mit Martin Tomczyk habe sich 2011 der beste DTM-Pilot die Krone geholt. Innerhalb eines Jahres stellte der Rosenheimer damit deutlich unter Beweis, dass er sich hinter den Stars wie Mattias Ekström und Timo Scheider, in deren Schatten er bis 2010 oft stand, keineswegs verstecken muss. Im kommenden Jahr werden die bisherigen Kollegen neue Gegner auf der Strecke sein.