• 07.05.2012 17:17

Spengler: "Ich musste in jeder Runde 100 Prozent geben"

Der Kanadier feierte den historischen Erfolg mit BMW bis tief in die Nacht: "Mit Charly Lamm auf dem Tisch zu tanzen, war klasse"

(Motorsport-Total.com) - Bruno Spengler und das Team Schnitzer haben mit dem Sieg auf dem Lausitzring ein Stück Motorsport-Geschichte geschrieben und den 50. Sieg für BMW in der DTM errungen. Im Interview beschreibt der überglückliche 28-Jährige seine Gefühlslage nach dem spannenden Rennen und seinem zehnten Triumph in der Serie.

Frage: "Bruno, wie fühlt es sich an, den ersten BMW-Sieg in der neuen DTM-Ära errungen zu haben?"
Bruno Spengler: "Als ich über die Ziellinie gefahren bin, ist mir das sofort durch den Kopf gegangen. Es ist einfach unglaublich: Ich bin der erste Fahrer, der beim Comeback nach 20 Jahren für BMW ganz oben auf dem Podest stand. Als ich den Pokal hochgestreckt habe, war das ein ganz spezieller Moment für mich. Vor allem, weil meine Eltern und meine Freundin auch bei der Siegerehrung dabei waren und diesen für BMW und mich historischen Augenblick live miterleben konnten. Wenn ich daran denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut."

Frage: "Wie hart war das Rennen auf dem Lausitzring wirklich?"
Spengler: "Ich musste in jeder Runde 100 Prozent geben und durfte mir nicht den kleinsten Fehler erlauben. Der Mercedes hinter mir hat ganz schön Druck gemacht und mich immer wieder angegriffen. Der Schlüssel zum Erfolg aber war, dass mein Team die perfekte Rennstrategie gewählt und die Boxenstopps optimal hinbekommen hat. Die Jungs haben fantastische Arbeit geleistet. In der DTM hat man nur als Team Erfolg."

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

So sehen Sieger aus: Spengler genießt die Augenblicke des Triumphs

Erleichtert, die Zielflagge gesehen zu haben

Frage: "Wie haben Sie die Schlussphase des Rennens am Steuer Ihres M3 erlebt?"
Spengler: "Als von meinem Renningenieur die Meldung über Boxenfunk kam, dass ich noch 15 Runden vor mir habe, dachte ich nur: 'Wow, das wird noch ein hartes Stück Arbeit'. Schließlich musste ich ziemlich hart pushen, weil ich permanent unter Druck stand. In der letzten Runde habe ich dann versucht, nichts mehr zu riskieren, um nicht noch neben der Strecke zu landen. Zum Glück ist mir eine fehlerfreie Fahrt gelungen. Ich war ziemlich erleichtert, als ich die Zielflagge gesehen habe. Danach wollte ich so schnell wie möglich zu meinem Team, um jedem Einzelnen zu danken."


Fotos: Bruno Spengler, DTM am Lausitzring


"Das hätte ich mir nicht träumen lassen"

Frage: "Hätten Sie damit gerechnet, so früh schon ganz oben auf dem Treppchen zu stehen?"
Spengler: "Ich hatte von Anfang an großes Vertrauen in BMW. Dort arbeiten viele erfahrene Ingenieure, die ein immenses Know-how mitbringen. Ich habe immer gespürt, dass ich diese Saison die Chance habe, vorne mitzumischen. Aber dass es gleich im zweiten Rennen die Pole-Position wird und mir mein erster Sieg mit BMW gelingt, das hätte ich mir nicht träumen lassen. Das war eine große Überraschung für mich."

"Wir haben auf vielen Kursen keine Erfahrung." Bruno Spengler