• 22.10.2012 12:44

  • von Dominik Sharaf & Stefanie Szlapka

Mortara: Keine Garantieerklärung für Audi

Was macht eines der vielversprechendsten Talente der DTM in der kommenden Saison? Edoardo Mortara spielt auf Zeit, die Formel 1 aber kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Beim DTM-Saisonfinale am Sonntag auf dem Hockenheimring klassierte sich Edoardo Mortara auf Rang sechs als bester Audi-Pilot. In der Gesamtwertung verpasste er diese prestigeträchtige Auszeichnung knapp - um drei Zähler, die Mike Rockenfeller als Vierter der Tabelle vor ihm rangiert. Der Italiener fordert, die Saison an ihren Erfolgen zu messen: "Wir müssen uns an die guten Sachen erinnern, wie die beiden Siege in Spielberg und Zandvoort", meint Mortara, der nicht nur jubeln will.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

Nach oben soll es gehen: Mortara lässt offen, wohin ihn sein Weg führen wird Zoom

Der 25-Jährige räumt ein: "Ich glaube, dass unsere Leistung leider nicht konstant genug war. Wir hatten sehr gute Rennwochenenden, aber auch schlechte Wochenenden", beschreibt er ein Jahr mit Höhen und Tiefen, das ausgerechnet sein Rosberg-Teamkollege Filipe Albuquerque nicht hatte: Der Portugiese punktete in sieben von zehn Läufen, Spitzenergebnisse blieben dafür aber aus. Mortara hofft auf den Trend: "Viel besser als im vergangenen Jahr: Ich hoffe, dass es besser und besser wird."

Für einen Piloten, der dann in sein drittes DTM-Jahr geht und bereits zwei Rennen gewonnen hat, dürfte der Titel nicht außer Reichweite liegen: "Es ist schwierig", hält sich Mortara bedeckt und nennt Hockenheim als Beispiel: "Wir waren wirklich langsam." Ist Audi in den Augen des Genfers also vielleicht nicht mehr der richtige Hersteller, um den Titel ins Visier zu nehmen? "Das müssen wir abwarten. Es war eine gute Saison und ich kann nichts Negatives über Audi sagen."

Mortara lobt weiter die Unterstützung der Ingolstädter und spricht davon, den A5 nur etwas weiterentwickeln zu müssen. Er stiftet Verwirrung: "Wir müssen auf das neue Reglement warten." Das war schon längst veröffentlicht, als Mortara die Ziellinie in Hockenheim überquerte: die technischen Vorgaben für die Autos bleiben weitgehend unverändert. Unwahrscheinlich, dass er davon nichts gewusst hat. "Aber schauen wir mal", bremst Mortara. Spielt er auf Zeit?


Fotos: Edoardo Mortara, DTM in Hockenheim


Vielleicht, weil zumindest ein Testangebot aus der Königsklasse lockt? Gerüchten zufolge steht er mit Williams in Verbindung, 2009 bestritt er bereits eine volle GP2-Saison und gewann sogar ein Rennen. "Formel 1 ist im Moment nicht in meinem Kopf. Die DTM ist für mich im Moment wichtig", betont Mortara, dessen Name auf dem von Gerüchten überschwemmten Fahrermarkt der Serie bereits gefallen ist.