Gerhard Berger: Lucas Auer hat mein Disco-Gen

DTM-Chef Gerhard Berger glaubt an das Potenzial seines Neffen Lucas Auer und gibt augenzwinkernd zu, dass dabei auch seine Gene eine Rolle spielen

(Motorsport-Total.com) - Als neuer Vorsitzender der DTM-Dachorganisation ITR lenkt Gerhard Berger nicht nur die Geschicke der Deutschen Tourenwagen Masters, sondern wirft auch ein besonderes Auge auf seinen Neffen Lucas Auer. Der Österreicher konnte bisher nicht nur zwei von vier Rennen für sich entscheiden, sondern führt damit auch die aktuelle Gesamtwertung mit 69 Punkten vor Jamie Green (53) und Gary Paffett (46) an.

Titel-Bild zur News: Lucas Auer, Gerhard Berger

Gerhard Berger gibt Lucas Auer gern einen Rat, wenn er ihn braucht Zoom

Ein Erfolg, den auch Berger zu schätzen weiß: "Der Lucas hat hier einen tollen Job gemacht und ich bin sehr stolz auf ihn. Ich glaube, er hat gute Voraussetzungen, sonst würde er keine Rennen gewinnen, er ist gut vorne dabei." Wichtig aber sei die Konstanz, betont der erfahrende Ex-Pilot im Interview mit 'News.at': "Ob er jetzt konstant vorne dabei ist, muss er dieses Jahr selbst auf die Reihe bringen, das ist der nächste Schritt."

Dass Auer über eine "gewisse Erfahrung" verfüge und in dieser DTM-Saison das erste Mal in einem Werksteam unterwegs sei, komme ihm zugute. "Das ist natürlich für ihn eine große Chance und Herausforderung", weiß Berger. Als Vorbild oder Mentor sieht er sich für seinen Neffen allerdings nicht. Dafür sehe er Auer viel zu selten, gibt der DTM-Chef zu: "Ich hab ihn bis zu den Rennen noch gar nicht gesehen."

"Mein Engagement in der DTM hat er, das hab ich in der Zeitung gelesen, aus den Medien erfahren. Also: Ich lese, was er in der Zeitung gelesen hat", erzählt Berger weiter. "Aber der Bursche ist mit 22 anständig unterwegs und hat seine eigenen Vorstellungen, wie er das Thema handeln will. Aber wenn er einen Tipp braucht oder irgendeine Frage hat, ruft er mich an und kriegt natürlich eine Antwort. Alles andere macht er selbst."

Dennoch erkennt der 57-Jährige einige Parallelen zum jungen Neffen. Der habe "im Positiven wie im Negativen" seine Gene, so Berger. "Er war halt auch einer, der ganz gern in die Disco gegangen ist und dort Gas gegeben hat, statt sich die Videos vom letzten Rennen anzuschauen. Aber nach diesen Rennen (Lausitzring; Anm. d. R.) glaube ich, er geht nicht mehr fort und schaut sich dafür die Rennvideos an."


Fotostrecke: Gerhard Berger abseits des Cockpits

In der Lausitz konnte Auer im ersten Rennen einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg feiern, nachdem er bereits die Pole-Position eingefahren hatte. Im zweiten Rennen lief es für den Mercedes-Piloten dann jedoch weniger reibungslos, denn da kam der Österreicher über einen zehnten Platz nicht hinaus. Die nächste Chance gibt es in gut zwei Wochen: Vom 16. bis 18. Juni gastiert die DTM auf dem Hungaroring in Budapest.