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  • 23.04.2012 18:57

  • von Stefanie Szlapka & Roman Wittemeier

DTM International: Gespräche dauern an

Die DTM-Verantwortlichen führen die Gespräche um eine Adaption des Reglements in Japan und den USA fort: Nissan und Toyota wollen, Honda noch nicht

(Motorsport-Total.com) - Mit der Einführung des neuen Reglements wollten die DTM-Verantwortlichen auch die Türen in die große, weite Welt öffnen. Die Szene soll sich internationaler aufstellen. Die DTM-Dachorganisation ITR führt seit Monaten Gespräche mit der amerikanischen GrandAm und der japanischen SuperGT-Serie. In den USA und in Japan soll das DTM-Reglement überneommen werden, damit Audi, BMW und Mercedes ihre neuen Fahrzeuge auch dort präsentieren können.

Titel-Bild zur News:

Offene Frage: Werden irgendwann DTM-Autos nach Japan transportiert?

Vor allem BMW war es im Zuge des Comebacks ein wichtiges Anliegen, dass der neue M3 DTM auch außerhalb Europas zum Einsatz kommen kann. Das Interesse ist nach wie vor groß. "Aber es muss in einem vernünftigen Rahmen ablaufen", erklärt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Man darf so etwas nicht um jeden Preis tun. Die Gespräche mit Japan und den USA dauern an." Bezüglich der Internationalisierung ist Geduld gefragt.

"Wir führen regelmäßige Gespräche. Aber man muss der Sache Zeit geben", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Wir wollen jetzt erst mal die DTM mit ihren neuen Autos und dem neuen Reglement sauber entwickeln und einen Schritt nach dem anderen machen. Wenn man versucht zwei Schritte auf einmal zu machen, dann kann es auch sein, dass man stolpert", mahnt der Österreicher zur vorsicht.

Während einige Medien bereits davon berichteten, die Verhandlungen mit den Verantwortlichen in Japan seien gescheitert, beschreibt ITR-Chef Hans Werner Aufrecht ein ganz anderes Szenario. "Wir haben mit der japanischen Föderation eine Vereinbarung getroffen, die die Möglichkeit schafft, dass diese Fahrzeuge direkt in der GTA fahren können. Und wir haben eine Vereinbarung getroffen, dass ab 2014 zumindest zwei Hersteller nach dem neuen DTM-Reglement fahren werden", so Aufrecht im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' (Ein ausführliches Interview finden Sie morgen in unserer DTM-Rubrik!).

In Japan hatten sich die dort vertretenen Hersteller bislang davor gescheut, vom aktuellen Motorenkonzept abzuweichen. Die SuperGTs fahren mit 3,4-Liter-Motoren, in der DTM kommenden seit vielen Jahren Vierliter-V8-Triebwerke zum Einsatz. "Nissan und Toyota" seien die beiden Hersteller, die nach DTM-Regelwerk agieren möchten, so Aufrecht. "Honda hält sich noch etwas zurück. Ich bin gespannt was da passiert. Die wollen zu Beginn mit der berühmten Balance-of-Performancefahren. Wir werden sehen, was passiert."

"Was die USA angeht, da liegt ein Angebot der GranAm den Herstellern vor", erklärt der ITR-Chef vor dem Start in die neue DTM-Saison. "Die verantwortlichen Herren kommen auch hierher. Dort ist sicherlich viel Arbeit dahingehend nötig, wie der Weg geht, dass wir dort fahren können. Es ist natürlich nicht einfach, mit acht Autos eine Serie in den USA zu stemmen. Wir suchen den Weg, aber das Angebot liegt vor und kann angenommen werden."